Gemeinde Mariä Himmelfahrt in Dresden feiert Jubiläum

100 Jahre alt und voller Leben

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Kinder in der Kirche Mariä Himmelfahrt
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Andreas Kube

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Bei der Religiösen Kinderwoche 2021 ist die Kirche Mariä Himmelfahrt voller Leben.

Katholiken in Dresden-Striesen feiern mit Altbischof Joachim Reinelt ihr Gemeindejubiläum. Dort befand sich einst auch ein Kinderheim und später das Kapellknabeninstitut. Selbst ein Wein wird anlässlich des Jubiläums verkauft.

Mit einem feierlichen Gottesdienst und anschließendem Fest für Jung und Alt begeht die Gemeinde „Mariä Himmelfahrt“ in Dresden am 20. August den Höhepunkt ihrer mehrtägigen 100-Jahr-Feier. Die Messe zelebrieren Altbischof Joachim Reinelt, der der bis 2020 eigenständigen Pfarrei angehört, Generalvikar Andreas Kutschke, der ihr entstammt, und weitere Ehrengäste wie der frühere Pfarrer Arnold Heinz Pyka. 

In zwei Diktaturen Glauben gelebt

„Es ist die Gelegenheit für Dank, den wir vor Gott ausbreiten, der uns in seinen Dienst zur Freude berufen hat – wie unsere Vorfahren, die auch in zwei Diktaturen ihren Glauben gelebt haben“, sagt Ortspfarrer Laurenz Tammer.  Das Programm nimmt mit dem Patronatsfest am 15. August seinen Auftakt und findet am letzten Sonntag des Monats mit der Aufführung des Kindermusicals „König David“ seinen Abschluss.

Kirche Mariä Himmelfahrt Dresden mit Kapellknabeninstitut
Die Kirche Mariä Himmelfahrt und das Kapellknabeninstitut.   Foto: Michael Kunze


Errichtet worden ist die Pfarrei, die sich über die Stadtteile Blasewitz, Striesen-Ost, Teile Grunas, von Seidnitz und Tolkewitz erstreckt, am 24. Juli 1923 von Bischof Christian Schreiber. Damals stand der für eine Pfarrkirche kleine Bau als Kapelle des zur Wittenberger Straße vorgelagerten Kinderheims „St.-Vincentius-Stift“ bereits 18 Jahre. Nun erhielt er eine Pfarrei und mit Leo Nadler (1888-1965) den ersten Pfarrer. Er blieb es für 38 Jahre. Ein größerer Kirchenbau, für den schon ein Grundstück verfügbar war, wurde nie verwirklicht, das Kinderheim wie ähnliche Einrichtungen von den Nazis geschlossen. Beim Luftangriff von 1945 brannte es aus und durfte in der DDR nicht wiedereröffnet werden. Nach dem Wiederaufbau zog das ausgebombte Kapellknabeninstitut ein. Seit Generationen erhalten junge Sänger hier ihre Ausbildung.

Lebendige Gemeinde mit 40 Nationalitäten

Für das Jubiläum bringt die Gemeinde einen Wein mit eigens gefertigtem Etikett in den Verkauf, abgefüllt von der Winzergenossenschaft Meißen. Auch eine Festschrift entstand, die die 100 Jahre rekapituliert und das vielfältige Glaubensleben vorstellt – von ambitionierter Kirchenmusik über Kinder- und Jugendpastoral bis zu den Gemeindewochenenden mit oft mehr als 100 Teilnehmern.


In der neuen Großpfarrei St. Elisabeth soll die Identität der Ortsgemeinden gewahrt bleiben: „Glaubensleben wird im Wesentlichen hier wie je in Johannstadt und Zschachwitz praktiziert“, sagt Jens Daniel Schubert, Vorsitzender des Ortskirchenrats. Die Gemeinde sei lebendig. „Da ist es gut, Gelegenheit zu suchen, um zurück, aber vor allem nach vorn zu schauen“, so Schubert.


Großstadttypisch und so im Osten selten, ist sie von vielen Zu- und Wegzügen geprägt. 40 Nationalitäten sind vertreten, viele bringen sich ein. Als Herausforderung gelten Pfarrer und Kirchenratsvorsitzendem die Personallage der Hauptamtlichen. Immer mehr Stellen fielen weg; Ehrenamtliche würden wichtiger. Umso mehr komme es darauf an, dass sich die verschiedenen Glieder als Leib Christi begriffen und einbrächten: „Das geschieht bereits und wird sich weiter entfalten, zusammen mit den anderen Gemeinden der Pfarrei und in fester Gemeinschaft, die die Kirche ist“, sagt Pfarrer Tammer. „Das zu erleben, ist eine Freude, und ich hoffe und wünsche: So wird es bleiben.“

Jubiläumsprogramm unter: www.st-elisabeth-dresden.de/striesen/aktuelles

Michael Kunze