72 Stunden Zeit für gute Taten

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Die Welt verbessern in drei Tagen: Im Mai sind junge Menschen aus dem Erzbistum Hamburg wieder zur „72-Stunden-Aktion“ aufgerufen. Es gibt schon erste Pläne für Aktionen. Aber noch sind Ideen und Mitmacher gefragt. 

Junge Menschen in Aktion bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ
So war es 2013. Bei der 72-Stunden-Aktion fertigen Hamburger Jugendliche aus alten Holzpaletten Kleinmöbel.  Foto: Daniel Dobert

Kann man die Welt in 4 320 Minuten zu einem besseren Ort machen? Ja, sagt der Bund der ­Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Bewiesen hat das der Dachverband bereits 2013 bei der ersten bistumsweiten 72-Stunden-Aktion. Oliver Trier (BDKJ- Diözesanverband Hamburg), erinnert sich gut an die Sozialaktion, an der bundeweit über 175 000 Menschen teilgenommen hatten. „Wir sind reingegangen mit dem Motto ,Es machen so viele Leute mit, wie mitmachen wollen.‘ Auch über fünf Gruppen wären wir nicht enttäuscht gewesen. Dass es am Ende 25 Aktionsgruppen im Erzbistum Hamburg wurden, hat richtig viel Energie ausgelöst.“

Nun geht die 72-Stunden-Aktion in die zweite Runde. Auch der Norden hofft wieder auf viele Aktionsgruppen, die sich sozial sowie politisch engagieren. Vom 23. bis zum 26. Mai laden der BDKJ, das Referat Kinder und Jugend und die Katholische Jugend Mecklenburg (KJM) junge Menschen ein, innerhalb von drei Tagen ihre Zeit sinnvoll zu nutzen, den Glauben in die Tat umzusetzen und Gemeinschaftssinn zu leben.

Eine der bisher acht angemeldeten Gruppen ist die Katholische junge Gemeinde (KjG) Harrislee, die wohl auch 2019 die nördlichste Aktionsgruppe sein wird. Oliver Trier kennt bereits deren Pläne: „Die KjG Harrislee plant zusammen mit der jugendlichen Feuerwehr ein Benefizkonzert für krebskranke Kinder und Jugendliche. Sie haben gefühlt die ganze Stadt mobilisiert, dort mitzumachen. Der Bürgermeister wird wohl auch kommen.“

Bei „Get it“ gibt es den
Auftrag erst am 23. Mai

Oliver Trier wünscht sich neben der KjG Harrislee noch weitere Gruppen. „Es können alle mitmachen. Wichtig ist, dass man das, wofür die Aktion steht, unterschreiben kann: Weltoffenheit, Solidarität und Einsatz für andere.“ Neben den klassischen Verbänden wie KjG, Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) oder Christliche Arbeiterjugend (CAJ) können sich auch Firm- oder Messdienergruppen anmelden. Auch evangelische, nichtchristliche oder kirchenferne Gruppen, zum Beispiel junge Gewerkschaftsgruppen, sind angehalten mitzumachen.

Bei der Anmeldung wählen die Gruppen zwischen den Aktionsformen „Do it“ oder „Get it“. Entscheiden sich die Jugendlichen für „Do it“, dann überlegt die Gruppe im Vorfeld, was sie machen möchte und hat dies an den drei Tagen im Mai umzusetzen. Fällt die Entscheidung zu Gunsten der zweiten Form „Get it“, bekommt die Aktionsgruppe erst am 23. Mai um 17.07 Uhr, dem Start der Aktion, einen Auftrag überreicht. Es ist dann alles soweit vorbereitet, dass sie direkt loslegen können. 

Was die Gruppen bei „Do it“ in die Tat umsetzen wollen, ist ihnen überlassen. 2013 wurden Spielplätze sowie Nistkästen für Vögel gebaut, Bücher für eine Bib-
liothek in Ghana gesammelt und aus Holzpaletten neue Möbel kreiert. Die Pfadfinder aus Ahrensburg ließen ihr Projekt kurzfristig liegen und halfen dem Krisenstab des Roten Kreuzes bei der Flutkatastrophe, die 2013 entlang der Elbe viele Menschen für kurze Zeit „obdachlos“ werden ließ.

Die Ideen für dieses Jahr gehen Oliver Trier nicht aus: „Da am 26. Mai auch die Europa-Wahl ist, bietet es sich an, einen Info-Point einzurichten, man könnte mobil eingeschränkte Menschen zur Wahl fahren. Oder man sagt einfach ,Danke!‘ und bereitet den Menschen, die sonntags arbeiten müssen, eine Freude, indem man Kekse backt, Blumen kauft und die bei der Feuerwehr und im Krankenhaus verteilt. Es ist nicht wichtig, dass man ganze 72 Stunden etwas macht. Es ist nur wichtig, dass die Aktion innerhalb dieser Zeit stattfindet.“ 

Unter der Schirmherrschaft von Erzbischof Stefan Heße soll das Projekt ein voller Erfolg werden. Damit es so kommt, bietet der BDKJ Hamburg seine Unterstützung an: „Wir kommen gerne für einen Tee bei unentschlossenen Gruppen vorbei, berichten von der Aktion und beantworten Fragen. Jeder kann seinen Teil beitragen. Wie groß es dann am Ende wird, davon muss man sich überraschen lassen.“

Text: Joanna Figgen

Kontakt: BDKJ Hamburg, E-Mail: 72-stunden@bdkj-hamburg.de; Anmeldungen im Netz unter www.72stunden.de