Im Gespräch mit Susanne Schuhmacher-Godemann

Anderer Umgang mit Macht


Susanne Schumacher-Godemann

Ich gehe mit auf dem synodalen Weg – als eine von vier Delegierten aus dem Berufsverband der Pastoralreferent*innen Deutschlands, dessen Vorstand ich seit März 2019 angehöre. Unserem Berufsverband (www.bvpr-deutschland.de) war es wichtig, eine geschlechter-und generationsgerechte Delegation zu wählen, die auch die verschiedenen Regionen Deutschlands und unsere vielfältigen Tätigkeitsfelder abbildet. Mein Arbeitsfeld ist die Sozialpastoral, in dem ich mich für Menschen einsetze, die als Geflüchtete oder Arbeitsmigrant*innen nach Deutschland gekommen sind.

Im Bistum Limburg gehöre ich zur „Gruppe der Frauen in der Seelsorge“, die sich für gleiche Würde und gleiche Rechte von Männern und Frauen in der katholischen Kirche engagieren. Ich kann und will mich nicht damit abfinden, dass Frauen nicht gleichberechtigt sind und nicht zum Weihe-Amt zugelassen werden.

Geschockt haben mich nicht nur die Ergebnisse der MHG-Studie in Deutschland, sondern bereits seit 2010 das Ausmaß sexualisierter Gewalt in der katholischen Kirche weltweit. Ich bin mir darüber im Klaren, dass es noch viel mehr Gewalterleidende gegeben hat als bisher bekannt; und jede*r ist eine*r zu viel!

Ich glaube, dass dieser Gewaltmissbrauch systemisch begründet ist, weil die Weihe den Männern in der Kirche eine besondere Macht gibt, die den Missbrauch in der Seelsorge begünstigt.

So gut ich kann will ich mich für einen anderen Umgang mit Macht und für Gleichberechtigung von Männern und Frauen einsetzen.

Susanne Schuhmacher-Godemann, Pastoralreferentin, Referentin für Sozialpastoral im Bezirksbüro Main-Taunus