Das Dekanat Wetterau-West – vorgestellt in einem Zwiegespräch

Da leben Leute gern

Basilika in Ilbenstadt Foto: privat
Die Basilika in Ilbenstadt beim Bildungshaus St. Gottfried,
einem ehemaligen Prämonstratenserkloster | Foto: privat

Wo ist die Pastoral gut aufgestellt?

Andreas Münster: (lächelt) Beim Dekanatsreferenten!

Stefan Wanske: ???

Münster: Oh, es soll ernsthaft sein. … Das gemeinsame Büro vieler katholischer Einrichtungen in der Bad Nauheimer Karlstraße führt zu einer quasi „unwillkürlichen“ Kooperation der kategorialen Dienste, die im Dekanat insgesamt sehr gut ausgebaut sind. Wanske: Ich denke an die jährlichen Dekanatsfortbildungen. Es freut mich, dass viele Kolleg(inn)en ganz selbstverständlich teilnehmen und wir so auf Dekanatsebene nicht nur Informationsaustausch betreiben, sondern miteinander auch über Themen aus Theologie oder Seelsorgspraxis im Gespräch sind.

Wo gibt es Herausforderungen?

Wanske: Durch die starke evangelische Präsenz an vielen Orten in der Wetterau ist für mich das ökumenische Gespräch eine immer wichtigere Herausforderung geworden. Auch der Dekanatsreferent kann davon als Vorsitzender der ACK (Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen) Wetterau ein Lied singen. Das ökumenische Miteinander macht immer wieder Freude – und verlangt zugleich auch Sensibilität und Augenmaß.

Münster: Andererseits haben wir hier auch eine ganze Reihe traditionell katholischer Orte, die manchmal den Eindruck erwecken, als würden sie unter einer Käseglocke leben wollen. Da ist schon die innerkatholische Zusammenarbeit manchmal nicht einfach. In Gemeinden, die noch einen eigenen Priester haben, sehen viele keine Notwendigkeit, auch mal über den eigenen Kirchturm hinauszudenken.

Stefan Wanske und Andreas Münster Foto: privat
Gesprächspartner: Dekan Stefan Wanske und Dekanatsreferent
Andreas Münster | Foto: privat

Was ist das Besondere an Ihrem Dekanat? Oder: Was muss man gesehen haben?

Münster: Da fallen mir gemeinsame Veranstaltungen mit dem benachbarten Dekanat Wetterau- Ost ein: Die Reihe „Kunst in Kirchen“ zum Beispiel oder die Pilgerwanderung „Zu den Quellen“. Für 2017 ist diese schon ausgebucht, aber 2018 kann der Bischof mitlaufen.
Überhaupt gibt es eine sehenswerte Bandbreite von Kirchenbauten: Die Filialkirche „Zum guten Hirten“ in Nieder-Erlenbach gehört zu den jüngsten Kirchenbauten im Bistum, die Basilika in Ilbenstadt zu den ältesten.
Probierens- und nicht nur sehenswert ist natürlich der „Äbbelwoi“. Der ist wie die Wetterauer: schmeckt nicht sofort, aber wenn man sich daran gewöhnt hat, will man ihn nicht mehr missen.

Wanske: Unser Dekanat ist in jedem Fall eine Reise wert: Da finden sich für die Freizeitsportler und die Wanderer Radwege durch schattige Wälder und weite Auen, für geschichtlich Interessierte alte Burgen wie in Münzenberg und Fachwerkstädtchen wie Butzbach, eine mittelalterliche Monumental- Mikwe und eine hochgotische Stadtkirche in Friedberg, beides vor mehr als 800 Jahren von denselben Handwerkern gebaut.
Und man findet, nicht zu vergessen, fast auf Schritt und Tritt entlang dem alten germanischen Limes Spuren von Kelten und Römern. Ganz offensichtlich haben schon in vor- und frühgeschichtlicher Zeit die Leute gerne hier gelebt.

 

Bischof Peter Kohlgraf besucht das Dekanat am 16. März 2018.

Hier geht's direkt zum Dekanat Wetterau-West.

Hier geht's zurück zur Übersichtskarte der Dekanate im Bistum Mainz.