Gang zum Grab von Kardinal Lehmann möglich
Der Kardinal ruht in der Bischofsgruft
In der Westkrypta im Mainzer Dom ist Kardinal Karl Lehmanns letzte Ruhestätte. Wo Bischöfe beigesetzt werden, wird nicht nach Belieben entschieden. Dafür gibt es genaue Regeln. Von Anja Weiffen.
Krypta – das Wort stammt aus dem Griechischen und heißt „im Verborgenen“. In der Westkrypta unter dem Westchor des Mainzer Doms befindet sich das Grab von Kardinal Karl Lehmann.
Geschützt vor Blicken allzu eiliger Dombesucher, ist die Bischofsgruft die letzte Ruhestätte der Mainzer Diözesan- und Weihbischöfe. Die Tradition, die Bischöfe von Mainz dort beizusetzen, ist noch nicht alt. Erst seit den 1920er Jahren ist der Raum mit den kassettenförmigen Grabkammern im Zuge der Domrenovierung gestaltet worden. „Frühere Bischöfe liegen im Boden des Mainzer Doms begraben“, erläutert Johannes Brantzen, Bischöflicher Zeremoniar am Mainzer Dom. Dass Bischöfe nicht irgendwo auf einem Friedhof beerdigt werden, ist festgeschrieben. Das Zeremoniale der Bischöfe – das Buch zur bischöflichen Liturgie – gibt vor, dass jeder Bischof in seiner Kathedrale beigesetzt werden soll. Das Grab von Kardinal Lehmann hat seinen Platz über der Grabkammer seines Vorgängers, Kardinal Hermann Volk. Unter dem Grab von Volk liegt Bischof Albert Stohr. Neben Stohr ist Bischof Ludwig Maria Hugo beigesetzt. Auch die Weihbischöfe Josef Maria Reuss, Wolfgang Rolly und Werner Guballa sind in der Bischofsgruft bestattet.
Steinplatte verschließt provisorisch das Grab
Dem Sarg von Kardinal Lehmann liegt in der Grabkammer ein hölzerner Bischofsstab bei. „Verschlossen wird das Grab provisorisch mit einer Steinplatte, bis sie gegen eine aufwendiger gestaltete Bronzeplatte ausgetauscht wird“, weiß der Zeremoniar. Am Tag nach der Beisetzung soll die Bischofsgruft wieder geöffnet sein.
Dombesucher können zum Grab von Kardinal Lehmann gehen.