So geht die Wiederaufnahme in die Katholische Kirche

Der Weg zurück

Gabriele Braun Foto: Sarah Seifen
Herein: Gemeindereferentin Gabriele Braun begrüßt Menschen
im „Punctum“ in Frankfurt. | Foto: Sarah Seifen

„Schön, dass Sie da sind!“ Diesen Satz hören alle Menschen, wenn sie „Punctum“ in Frankfurt betreten – egal mit welchem Anliegen. „Punctum“ ist eine Einrichtung der katholischen Kirche mitten in der Frankfurter Fußgängerzone. Hier gibt es Kaffee, schöne Postkarten und vor allem Menschen, die zuhören, informieren und beraten.

Eine von diesen Menschen ist die Gemeindereferentin Gabriele Braun. „‚Punctum‘ ist ein offenes Angebot. Wir sind nicht an eine Gemeinde gebunden“, erklärt sie. Für Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind, ist es ein beliebter Ort, um neuen Kontakt zu ihr zu suchen. Es ist anonymer als in der Gemeinde und die Hürde, hinzugehen, ist niedriger. „Das ist ein sehr mutiger Schritt, wenn man sich entscheidet, wieder in die Kirche einzutreten. Ich bin dankbar, dass ich diese Menschen begleiten darf.“

Die Wiederaufnahme in die katholische Kirche ist ein Prozess, der mal kürzer, mal länger dauert, erklärt Gabriele Braun. Folgende Schritte sind dafür notwendig:

  • Ist der Wunsch da, wieder in die Kirche einzutreten, sollte die Person Kontakt mit einem hauptamtlichen Mitarbeiter der Pfarrei oder einer kirchlichen Einrichtung wie „Punctum“ aufnehmen.
  • Im Gespräch geht es um die Motivation, wieder einzutreten, den persönlichen Glauben, die Gründe des Austritts und das weitere Vorgehen.
  • Dann wird der Antrag auf Wiederaufnahme in die katholische Kirche ausgefüllt, der zusammen mit der Taufbescheinigung und der Austrittserklärung ins zuständige Ordinariat eines Bistums geht.
  • Kommt die Bestätigung zur Wiederaufnahme, kann gefeiert werden: Mit der Lossprechung durch einen Priester werden die Einschränkungen, die mit dem Austritt verbunden sind, aufgehoben. Im Beten des Glaubensbekenntnisses wird die Kirchengemeinschaft gestärkt, und der Segen wird erteilt.

„Ich ermutige auch, dass jemand nach der Wiederaufnahme Kontakt zur Gemeinde sucht“, erklärt Gabriele Braun. „Aber jeder soll seinen eigenen Weg und seine eigene Spiritualität finden.“ (sas)

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