Interview mit dem BKU-Vorsitzenden Ulrich Hemel

Die Kirche macht es Managern schwer

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Ulrich Hemel, Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer, sagt, dass Manager, die ihre Hilfe anbieten, von der Kirche oft ignoriert würden.

Foto: Daniel Hemel
Ulrich Hemel ist der Vorsitzende des Bundes Katholischer
Unternehmer. Foto: Daniel Hemel

Kirchliches Engagement von Managern ist nach Ansicht des Vorsitzenden des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Ulrich Hemel, oft nicht willkommen. Er habe erlebt, dass Unternehmer einer Gemeinde ihre Mitarbeit anbieten und dann "im Grunde ignoriert werden", sagte er den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück. "Man spricht vielleicht freundlich mit ihnen, denkt aber gar nicht darüber nach, welcher Wert tatsächlich hinter ihrem Angebot steckt." Dies trage "zur Selbstzerstörung unserer Kirche durchaus bei".

Der Wunsch von Unternehmern, sich einzubringen, werde häufig unterschätzt, so Hemel. Die Kirche müsse diesen Menschen eine Chance geben und sie fragen: "Was würdet Ihr denn gerne für Eure Kirche tun?". Dann würde sie merken, dass da "ganz unterschiedliche Fähigkeiten und Kompetenzen sind, die der Kirche guttun".

Hemel warb für mehr Verständnis für eine chronische Zeitknappheit von Unternehmern. Wenn diese etwa in Gemeindegremien mitwirkten, brauche es ein stringentes Sitzungsmanagement. Dazu gehörten vor allem Pünktlichkeit und die Anwesenheit aller notwendigen Mitglieder. Das aber sei oft nicht gegeben. "Durch solche banalen Defizite wirkt die Kirche deutlich weniger professionell, als sie sein sollte."

Als Grund für eine mangelnde Bereitschaft macht Hemel ein an vielen Orten der Kirche herrschendes "extrem negativ gefärbtes" Bild von Managern aus. Menschen aus der Wirtschaft seien der Kirche oft fremd und würden vielfach mit einem gewissen Unbehagen wahrgenommen. "Die Unternehmer stehen grundsätzlich erst mal unter Verdacht. Und das ist nichts, womit Menschen sich wohlfühlen."

Der BKU wurde 1949 von Unternehmern im rheinischen Königswinter gegründet. Ihm gehören rund 1.000 Unternehmer, Selbstständige und Leitende Angestellte an.

kna

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