Pfarrgemeinderatswahl im Bistum Limburg

Die schwierige Suche nach Kandidaten

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Pfarrgemeinderatswahl
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Am 25. und 26. November sind Pfarrgemeinderatswahlen im Bistum Limburg. „Jetzt kandidieren“: Bis 7. Oktober müssen die Wahlvorschläge abgegeben werden.

Ende November werden im Bistum Limburg die Pfarrgemeinderäte gewählt. Eine Umfrage zeigt, dass sich die Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten eher schwierig gestaltet.


Die Pfarrei Heilige Katharina Kasper Limburger Land wurde erst Anfang dieses Jahres gegründet. „Das bedeutet, dass zum ersten Mal ein Pfarrgemeinderat gewählt wird“, heißt es in einem Brief des Vorbereitenden Wahlausschusses an die Gemeindemitglieder. Aus jedem der zehn Kirchorte werden drei Kandidatenvorschläge benötigt. „Dem Wahlausschuss liegen noch keine Vorschläge vor“, berichtet Heinz Wagner, Vorsitzender des Gremiums. Nach den Erfahrungen vergangener Wahlen kämen die Vorschläge jedoch meist kurzfristig – nachdem in allen Kirchorten die entsprechenden Unterlagen ausgelegt und in den Gottesdiensten auf die PGR-Wahl hingewiesen worden sei.
„Meines Erachtens wird sich die Kandidatensuche diesmal schwieriger gestalten als bei vorherigen Wahlen“, sagt Wagner. „Viele Mitchristen haben sich von der Amtskirche verabschiedet. Meiner Meinung nach lehnen viele die Art und Weise der Aufarbeitung von Missbrauchsfällen ab, ebenso wie das Blockieren von dringend notwendigen Veränderungen in der Amtskirche.“

Aushänge und Plakate hängen in Schaukästen aus und sind auf der Homepage platziert, Vermeldungen in den Gottesdiensten haben stattgefunden, Infoboxen und Werbematerialien zur Kandidatensuche wurden verteilt: „Der Stand der Vorbereitungen der PGR-Wahl läuft nach Plan“, berichtet Gemeindereferent Martin Roßbach. Er ist vom Pastoralteam der Pfarrei Sankt Margareta Frankfurt für die Organisation der PGR-Wahl mitverantwortlich. „Der wichtigste Punkt ist und bleibt aber die persönliche Ansprache“, unterstreicht er. Zurzeit fehlten noch sieben Kandidatinnen und Kandidaten. „Wir haben einen PGR mit zehn Mitgliedern, und im Moment haben wir erst acht Frauen und Männer, die sich zur Wahl aufstellen lassen möchten.“ Für die Wahl notwendig sind jedoch 15.

Auch die Pfarrei Heilig Kreuz Rheingau liegt mit ihren Vorbereitungen im Zeitplan, bestätigt die Vorsitzende des PGR, Sabine Frank. Mit Flyern, Plakaten und persönlicher Ansprache werde um Kandidaten geworben. Leider hätten sich noch nicht genügend Männer und Frauen bereit erklärt, sich aufstellen zu lassen. „Wir müssen noch viel Werbung machen, um Menschen zu motivieren“, sagt Sabine Frank.

„Wir benötigen für unseren neuen PGR zwölf Mitglieder und daher 18 Kandidaten“, erläutert Magdalena Lappas, Gemeindereferentin der Pfarrei Maria Himmelfahrt im Taunus. „Elf Gemeindemitglieder haben sich bereit erklärt, zu kandidieren, davon acht aus dem amtierenden PGR.“ In allen Kirchorten seien Kandidatenboxen aufgestellt worden, „doch der Rücklauf ist schwach bis gar nicht“, sagt Lappas. „Der beste Weg ist das persönliche Gespräch mit geeigneten Personen“, ist auch ihre Erfahrung. 

Die Pfarrei St. Johannes Nepomuk Hadamar, seit 2020 Pfarrei neuen Typs, wählt ebenfalls zum ersten Mal ihren Pfarrgemeinderat. „Es fällt schwer, in den neun Kirchorten Kandidatinnen und Kandidaten zu finden“, sagt Pfarrer Andreas Fuchs. „Es wird sich in den nächsten Wochen zeigen, ob das Werben durch persönliche Ansprache, Pfarrbrief, Homepage, Flyer erfolgreich war.“ Er jedenfalls sei guten Mutes. „Die allgemeine Lage der katholischen Kirche ist viel stärker ein Hemmnis bei der Kandidatensuche als die Situation der Pfarrei vor Ort“, ist er überzeugt. Er hat beobachtet, dass das Engagement in den Ortsausschüssen „ungebrochen hoch“ ist.

Auf der Homepage des Bistums Limburg kann man/frau einen Selbsttest machen: "Pfarrgemeinderat: Ist das was für mich?" : 

https://umfrage.bistumlimburg.info/index.php/573137?lang=de

https://pgr.bistumlimburg.de/

Heike Kaiser