Die verschiedenen Arten von Weihen

Im Deutschen wird das Wort Weihe für verschiedene religiöse Sachverhalte benutzt, die im Lateinischen mehrere Worte und auch unterschiedliche Bedeutungen haben. Die begriffliche Abgrenzung ist nicht immer ganz klar, sodass es da auch Missverständnisse geben kann.

Gemeinsam ist einer Weihe, dass damit ein Mensch oder eine Sache ganz in den Dienst an Gott gestellt und in gewisser Weise der Welt entzogen wird. Den höchsten Rang hat das Sakrament der Weihe, also die Diakonen-, Priester- und Bischofsweihe (Lateinisch: Ordinatio). Der Empfang dieses Sakraments ist nach der bisherigen Lehre der Kirche nur Männern vorbehalten.

Weihen für Personen, die sich jenseits des Sakramentes – in sogenannten Sakramentalien – in den Dienst Gottes stellen, werden auf Latein „Consecratio“ genannt. Dazu gehören die Jungfrauenweihe oder die gottgeweihten Frauen, die ein Leben in Jungfräulichkeit und ganz in der Nachfolge Christi versprechen.

Wieder andere Weihen von Personen werden wörtlich übersetzt als Segnung (Benedictio) bezeichnet, dazu gehört etwa die Äbtissinnen- oder Äbteweihe.

Eine weitere Form ist die Widmung (Dedicatio). So haben zuletzt verschiedene bayerische Bischöfe ihre Diözesen in volkskirchlicher Tradition Maria geweiht oder diese traditionelle Weihe ihrer Vorgänger wiederholt und bestätigt. Sie wollen also ihre Bistümer dem besonderen Schutz der Gottesmutter empfehlen. Auch Altarweihen sind solche Dedicationes – im Unterschied zur Weihe von Menschen.

Alle diese Weihen sind immer auch mit einem religiösen Ritual verbunden. Dazu gehören ein Segensgebet – oft Weihegebet genannt – und eine Zeichenhandlung wie die Salbung oder Besprengung mit Weihwasser und beim Weihesakrament auch die Handauflegung, um die Weitergabe der Tradition der Apostel sichtbar zu machen.

Übrigens kennen auch andere Religionen und Kulturen Weihen, etwa die Schamanen oder wenn Könige und Propheten gesalbt und in den Dienst Gottes genommen und unter seinen Schutz gestellt werden.