Gesprächsabend mit Schwester Philippa Rath

Die "verstaubte Männerkirche" aufwirbeln

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Die Ordensschwester Philippa Rath hat mit einem Buch auf die Situation von Frauen in der Kirche aufmerksam gemacht, die ihrer Berufung nicht folgen konnten. Jetzt kommt sie zu einem Gesprächsabend nach Osnabrück.


Kritisiert die katholische Kirche als wenig wandlungsfähig: Ordensschwester und Buchautorin Philippa Rath. Sie kommt jetzt zu einem Diskussionsabend nach Osnabrück. Foto: kna/Julia Steinbrecht

Wie kann es gelingen, dass Frauen in der katholischen Kirche mehr Verantwortung übertragen wird? Mit dieser Frage beschäftigt sich ein Vortrags- und Diskussions­abend am Montag, 22. November, in der Osnabrücler Ursulaschule. Referentin des Abends ist Schwester Philippa Rath. 

Die Nonne, die seit über 30 Jahren Mitglied im Benediktinerinnenorden ist, hat mit ihrem Buch „Weil Gott es so will“ die „verstaubte Männerkirche aufgewirbelt“, wie es auf der Homepage der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) heißt, die den Abend verantwortet. 

Gesammelt hat die Ordensschwester Statements vieler katholischer Frauen, die aus ihrem Leben erzählen und dabei deutlich machen, dass ihnen die Kirche – aus ihrer eigenen Perspektive gesehen – die wahre Berufung verwehrt hat. Mehrere von ihnen geben an, auch gerne Priesterin geworden zu sein – was nach geltendem Kirchenrecht aber nicht möglich ist. Damit sprechen sie vielen Leserinnen und Lesern aus der Seele, heißt es in einigen Rezensionen des Buches.

„Viele Frauen würden zur Beichte gehen“

Zu den porträtierten Frauen gehört die auf der Nordseeinsel Juist tätige Seelsorgerin Schwes­ter Michaela Wachendorfer. Grundsätzlich, so sagt sie, könnte die katholische Kirche gewinnen, wenn sie Frauen zu Priesterinnen weihte, damit auch sie die Sakramente spenden können. Zum Beispiel das Bußsakrament: „Wie viele Frauen würden wieder zur Beichte gehen, wenn sie wüssten, dass es bei einer Priesterin wäre?“, fragt sie in dem Buch. Und auch die Deutung der Schrift durch Frauen in der Predigt könne ein Erkenntnisgewinn für viele Gottesdienstbesucher sein. 

Im Podiumsgespräch, das dem Impulsreferat folgt, diskutieren Christine Hölscher (Pfarrbeauftragte der Gemeinden Bad Iburg und Glane), Regina Wildgruber (Leiterin des Referats Weltkirche im Seelsorgeamt) und Martina Kreidler-Kos (Leiterin des Seelsorgeamtes) untereinander und mit Gästen. Moderiert wird der Abend von Ulrich Waschki, dem Chefredakteur des Kirchenboten. Beginn ist um 19.30 Uhr im Gymnasium Ursulaschule in Osnabrück, Kleine Domsfreiheit 11

Anmeldung bei der KEB, Telefon 05 41/3 58 68 71, oder auf der Internetseite. Wahlweise kann man in Präsenz teilnehmen oder online über die Plattform Zoom. Kosten: 5 Euro. Die Zoom-Zugangsdaten werden einen Tag vor der Veranstaltung verschickt. (kb/kol)

Buchtipp: Philippa Rath (Hg.)„Weil Gott es so will“ – Frauen erzählen von ihrer Berufung zur Diakonin und Priesterin, Herder, 25 Euro.