Jugendprojekt im Bistum Osnabrück soll bald starten
"Durchkreuzer" steht in Warteposition
Mit einem umgebauten Kleinbus will ein Team aus Seelsorgern aus dem Bistum Osnabrück Orte besuchen, an denen sich junge Menschen treffen. Corona hat die Dinge verzögert. Aber jetzt sind die Planungen auf der Zielgeraden.
„Wir müssen da hingehen, wo die Menschen sind.“ Unter Kirchenleuten wird dieser Satz oft zitiert. Weil immer weniger Gläubige den Weg zu den festen Orten wie Kirchen und Kapellen finden, sieht man die Notwendigkeit, sich selbst zu bewegen, sich gewissermaßen unters Volk zu mischen. „Mobile Kirche“ ist ein Projekt überschrieben, mit dem sich Seelsorger aus dem Bistum auf den Weg machen wollen. Sie wollen die Fragen junger Menschen an die Kirche hören.
Pastoralreferentin Nathalie Jelen ist mit dem Projektteam gerade aus Düsseldorf zurück. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt steht ein Kleinbus bereit, der in den nächsten Wochen mit einem speziellen Aufbau versehen wird. Mit diesem Gefährt wollen die Seelsorger dann dorthinfahren, wo sich junge Menschen treffen. „Eigentlich sollte das schon in diesem Jahr passieren“, sagt Jelen. Es gab Einladungen zum Beispiel nach Georgsmarienhütte, Sulingen oder Osnabrück. Aber zum einen fanden die Events gar nicht statt, zum anderen sorgte Corona für Verzögerungen bei der Produktion des Fahrzeugs.
Ungewöhnlicher Name ist bewusst gewählt
Jetzt haben die Organisatoren die Hoffnung, dass der Wagen bis Weihnachten zur Verfügung steht. Entstanden ist die Idee im Zusammenhang mit der Neugestaltung der Kapelle im Haus Maria Frieden in Rulle. Rund 1000 junge Menschen waren befragt worden, wie der kirchliche Raum aussehen sollte, damit sie sich wohlfühlen. „Von diesen Gedanken profitieren wir jetzt bei der Ausgestaltung des Fahrzeugs“, sagt Jelen.
Dessen Name ist bewusst mehrdeutig gewählt: „Durchkreuzer.“ Die Seelsorgerinnen und Seelsorger durchkreuzen das Land, tauchen hier und da auf, durchkreuzen vielleicht Vorstellungen junger Menschen von der Kirche, wollen aber auch eigene Vorstellungen von vermeintlichen Überzeugungen junger Leute durchkreuzen lassen. Wann und wo das Fahrzeug 2021 eingesetzt wird, ist wegen Corona allerdings noch offen. Ideen und Anregungen nimmt Nathalie Jelen aber gerne schon jetzt per E-Mail entgegen: n.jelen@bistum-os.de
Matthias Petersen