Bundessportfest in Meppen
Ein bisschen wie Olympia
„Spiele unter Freunden“: Mit diesem Motto lädt der katholische Verband Deutsche Jugendkraft (DJK) zu seinem Bundessportfest ein. Die Wettkämpfe finden zum ersten Mal im Bistum Osnabrück statt. Etwa 3000 Sportler aus ganz Deutschland werden dazu in Meppen erwartet.
„Wie weit sind wir denn mit unserem Sportlergebet?“, fragt Angelika Büter. „Das ist fertig, muss nur noch gedruckt werden“, antwortet Schwester Ulrike Dieckmann und reicht der Vorsitzenden des DJK-Diözesanverbandes Osnabrück einen Zettel. Die zwei Frauen sitzen in den Räumen der Stadtpastoral „Kirche in Meppen“ (KIM) und besprechen mit dem geistlichen Beirat, Pfarrer Günter Bültel, weitere Details für das Bundessportfest. Eins davon ist das von Schwester Ulrike entworfene Gebet, das die Teilnehmer zu Beginn ihrer Turniere sprechen können: „Gott, wir stehen in den Startlöchern. Gleich beginnt dieser Wettkampf. Segne mich und uns, damit wir alle in Fairness und mit Respekt, voller Begeisterung und mit Entschiedenheit alles geben können ...“
Respekt, Fairness, Begeisterung: Das alles zeichnet nach Worten von Angelika Büter und Günter Bültel die „DJK-Familie“ aus. „Wir bejubeln den ersten und den letzten Platz“, sagt die Diözesanvorsitzende, denn „worauf es wirklich ankommt, sind nicht die Siege, sondern die Menschen.“ Genau diese Atmosphäre soll das Bundessportfest über Pfingsten in Meppen prägen. Alle vier Jahre findet dieses Treffen statt, bei dem DJKler aus der ganzen Bundesrepublik in 18 Sportarten gegeneinander antreten und ihre Bundessieger ermitteln. Nicht nur in Fußball und Leichtathletik, sondern auch in Tischtennis und Dart, Boule und Bogenschießen, Tanz und Schach. „Das ist ein bisschen wie bei Olympia. Es gibt auch Gold-, Silber- und Bronzemedaillen. Wir freuen uns über jeden, der mitmacht“, sagt Angelika Büter, die auch DJK-Bundesvizepräsidentin ist.
6300 Mitglieder in 13 Vereinen im Bistum Osnabrück
3000 Sportler und Sportlerinnen, Jugendliche genauso wie ältere Erwachsene, werden dazu mit Bus und Bahn nach Meppen reisen – für den Osnabrücker DKJ-Verband, der das Fest zum ersten Mal ausrichtet, eine logistische Herausforderung.
„Wir sind ein kleiner, aber feiner Verband“, sagt Günter Bültel. 13 Vereine mit 6300 Mitgliedern gehören in unserem Bistum dazu: in Wieste und Werpeloh, in Breddenberg-Heidbrücken und Hebelermeer, in Fehndorf und Spahnharrenstätte, in Börger und Bockhorst, in Tinnen, und Papenburg, in Geeste, Schlichthorst und Osnabrück. „Wir wollen gute Gastgeber sein“, verspricht der geistliche Beirat. Die Gäste werden in den Klassenräumen von Meppener Schulen schlafen, das Frühstück gibt es vom Deutschen Roten Kreuz.
Ausdrücklich loben Bültel und Büter dabei die „super Zusammenarbeit“ mit Stadt, Landkreis und anderen Vereinen. Ganz unkompliziert bringen die DJKler von der Luftmatratze bis zum Löffel vieles einfach selber mit. Über 500 ehrenamtliche Helfer aus den Reihen des DJK, von anderen Sportvereinen und Schulen wollen dafür sorgen, dass in den Stadien, Turnhallen und Unterkünften alles reibungslos klappt.
„Kirche in Meppen" öffnet auch für Sportler und Gäste
Getragen wird dieses Treffen von den drei Säulen des DJK: Sport, Gemeinschaft und Glauben. „Sport hat eine große Integrationskraft“, sagt Günter Bültel und erlebt gerade in den DJK-Vereinen viele Menschen, „die der Kirche nahestehen.“ Beim Bundessportfest soll diese Nähe an vielen Stellen deutlich werden. Bei den Gottesdiensten unter freiem Himmel zu Beginn und am Ende, bei Sportlergebeten vor dem Wettkampf, bei geistlichen Impulsen auf der Bühne und in einem geplanten „Raum der Stille“. Deshalb arbeitet das Orga-Team in diesen Tagen auch eng mit der „Kirche in Meppen“ zusammen, die über Pfingsten für Sportler und Gäste ihre Räume in der Innenstadt öffnet.
Schwester Ulrike Dieckmann gehört zum Team von KIM. Sie hat sich um eine Plakatreihe gekümmert und ein Tischgebet formuliert, dass die Sportler bei ihrem Frühstück in großer Runde auf kleinen Kärtchen finden werden. „Herr segne dieses Essen und schenke uns dadurch Kraft für alles, was uns im Laufe des Tages erwartet“, heißt es da. Doppelt gestärkt können die Sportler so gut durchstarten.
Petra Diek-Münchow
Zur Sache
Die Abkürzung DJK steht für „Deutsche Jugendkraft“. Der DJK ist ein katholischer Sportverband mit bundesweit 1100 Vereinen.
Das Bundessportfest wird am Freitag, 18. Mai, um 20 Uhr durch DJK-Präsidentin Elsbeth Beha und den ehemaligen Bundespräsidenten, Christian Wulff eröffnet. Am Samstag laufen bis 17 Uhr an verschiedenen Sportstätten im Stadtgebiet, in Geeste, Lingen und Haren Wettkämpfe. In der Innenstadt gibt es ab 11 Uhr ein Mitmachprogramm. Um 19 Uhr beginnt ein Freiluftgottesdienst auf der „Schülerwiese“ am Wall mit Weihbischof Jörg Peters aus Trier. Am Pfingstsonntag finden tagsüber Wettkämpfe statt, zwischen 10 und 14 Uhr können Gäste an einem Orientierungslauf teilnehmen. Am Montag gibt es um 10 Uhr einen ökumenischen Pfingstgottesdienst.
Alle Details zum Programm: www.djk-bundessportfest.de