Ein Fest in Fürsorge und Wertschätzung
Gemeinsam mit hörenden Kindern gingen in Fulda-Niesig hörgeschädigte Geschwister zur Erstkommunion. Der Gottesdienst wurde in Gebärdensprache gedolmetscht. Von der besonderen Zeit profitierten alle.
Schon vor dem Start aller Vorbereitungen wurde überlegt, wie die hörgeschädigten Geschwister in das Kommunionkonzept der Pfarrgemeinde St. Bonifatius Horas und St. Ottilia Niesig integriert werden könnten. Gemeindereferentin Rebecca Dechant arbeitete dabei eng mit Katechetin Andrea Sauer zusammen, die die Familie schon seit langer Zeit religiös begleitet. Sauer ist aus privaten Gründen mit der Gebärdensprache vertraut und konnte durch ihr Wissen die Erstkommunionvorbereitung für das Geschwisterpaar mit der Pfarrgemeinde umsetzen. Dass die Kinder die Kommunionvorbereitung auf ihre eigene Weise erlebten und sich auf besondere Art weiterentwickelten, daran hatte auch die Unterstützung von zwei weiteren Personen Anteil: Werner Althaus, Diplom-Sozialarbeiter und vereidigter Dolmetscher für Gebärdensprache, sowie Monsignore Michael Freiherr von Lüninck, Gehörlosenseelsorger für das Bistum.
Die Freundschaft mit Jesus ist für alle gleich erfahrbar
Der Glaube und vor allem die Freundschaft mit Jesus wurde für die zwei hörgeschädigten Kinder durch Gruppenstunden, Gottesdienste für Gehörlose und Hörgeschädigte oder gemeinsame Veranstaltungen mit allen Kommunionkindern der Pfarrei erfahrbar, wie zum Beispiel beim Verzieren der Kommunionkerze oder beim Erstkommunionwochenende in Dietershausen.
Aber auch die hörenden Erstkommunionkinder profitierten von dieser etwas anderen Vorbereitung. Sie lernten durch die Integration der beiden Hörgeschädigten viel über Fürsorge und Wertschätzung füreinander sowie die Gebärdensprache kennen. Am Kommuniontag dolmetschte Werner Althaus vom Caritas-Sozialdienst für die gehörlosen und hörgeschädigten Eltern, Paten, Verwandten und Freunde den Gottesdienst.
Wie ein Leuchtturm weist er durch das oft schwierige Leben
Das Thema „Jesus – Leuchtturm für unser Leben“ sollte die jungen Katholiken ermutigen, sich auf Christus hin zu orientieren. Er gebe die Richtung vor, gleich wie ein Leuchtturm im Sturm und Nebel. Der Leuchtturm weise dem Boot den Weg durch das stürmische Meer, Jesus weise den Weg durch das – manchmal schwierige – Leben.