Eine Pause an der Autobahn

„Rastplätze für die Seele“: So werden die 44 Autobahnkirchen genannt, die es in Deutschland gibt. Immer am letzten Sonntag im Juni gibt es dort Aktionen, Andachten und Gebetszeiten – so auch in der Autobahnkapelle, die ganz in meiner Nähe an der A 31 zwischen Twist und Geeste im mittleren Emsland steht. Mit Freunden habe ich mich dort getroffen, um einen ökumenischen Gottesdienst mitzufeiern.

Und das war wieder ein sehr schöner Nachmittag. Viele Gäste aus der Umgebung waren mit dem Rad zur Kapelle gefahren – sie kannten den kleinen Pfad, der auf der Rückseite zu dem Gelände führt. Die Initiatoren aus dem Förderverein und dem Heimatverein schätzten die Zahl der Besucherinnen und Besucher, die in der kleinen Kirche und auf Bänken davor saßen, auf etwa 200. Natürlich fiel das auch den Reisenden auf, die auf dem Rastplatz eine Pause einlegten. So stellte sich mancher einfach dazu, nahm einen Liedzettel in die Hand und sang mit. Ein schönes Bild!

Wie wichtig Pausen auf einer Lebens-Reiseroute sind, davon hat uns dann die lutherische Regionalbischöfin Sabine Schiermeyer in einer sehr anrührenden Ansprache erzählt. Pausen, Rast und auch Momente der Stille, um sich zu fragen: Soll ich bleiben, aufbrechen, zurückkehren? Welchen Weg soll ich mit Gott gehen? Den Reisesegen dazu gab sie uns dann zusammen mit dem katholischen Pfarrer Jürgen Altmeppen und dem lutherischen Pastor Thorsten Jacobs. Und dieser Zuspruch tat richtig gut.

Genau wie die Tasse Kaffee und ein Stück vom fast noch warmen Butterkuchen, den ein fleißiges Helferteam danach servierte. Das gibt es nur beim Aktionstag, aber ein Besuch der Autobahnkapelle an der A 31 lohnt sich trotzdem immer. Wenn Sie vom Norden aus in Richtung Bottrop unterwegs sind, fahren Sie beim Rastplatz Heseper Moor mal ‘runter von der Straße.  Vertreten sich kurz die Beine, gehen dann in die Kapelle, stecken vielleicht eine Kerze an und setzen sich kurz hin. Sie werden erleben, wie gut das tut!