Willkommenskultur in Kirchengemeinden

Erkennbar und erreichbar sein

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Was ist wesentlich für die Kirche 2030? Heute geht es in unserem „kleinen ABC der Kirchenentwicklung“ um „Welcoming“. Während katholische Gemeinden oft geschlossene Gesellschaften sind, gibt es bei Freikirchen ein „Love Bombing“. Von Johannes Becher.


Freikirchliches Markenzeichen: Herzlich willkommen!

Unsere Gäste dürfen frei entscheiden, ob sie bleiben wollen. Eine einladende, gastfreundliche Kirche will nicht vereinnahmen, sondern wertschätzende Begegnung ermöglichen.“ Michael Meurer ist im Bistum Essen Leiter des Projekts „Willkommenskultur in Kirchengemeinden“. Vor einem Jahr hat sein Team ein Ringbuch vorgestellt: „Herzlich. Kirchlich.“ ist der Titel und auf 278 Seiten gibt es Tipps: von der richtigen Ansage auf dem Anrufbeantworter über den Sinn eines Begrüßungsdienstes beim Gottesdienst bis zum Stichwort „Offene Kirche“.

Abgeschaut haben sich katholische Gemeinden dieses offene Konzept bei freikirchlichen Gruppen. Dort gilt „Welcoming first!“ Jeder und jede werden beim Eintritt in die Kirche zuerst einmal willkommen geheißen. Solches „Love Bombing“ wirkt hierzulande erdrückend. Der reservierte Durchschnitts-Getaufte möchte sich doch erstmal ungestört umschauen … 

In der Lebenswirklichkeit vieler Pfarreien hatte das allerdings lange Zeit dazu geführt, dass die Kerngemeinde sich selbst genug war. Eine geschlossene Gesellschaft – schwierig bis unmöglich für Neuzugezogene, hier ganz dazugehören zu können.

Nun aber gehört es zur Checkliste moderner Kirchenentwicklung, eine Willkommenskultur zu beleben. Ja, mehr noch: Nicht zu warten, bis jemand Neues kommt, um sich einzulassen auf ein bestehendes Angebot. Sondern: Hinausgehen auf die Straßen undPlätze, um sich dort anfragen und inspirieren zu lassen von den Menschen draußen. Es gelte, sagen Pastoraltheologen, „an einer Vielzahl pastoraler Orte“ erkennbar zu sein. Professor Rainer Bucher formuliert es so: „Erkennbarkeit, Erreichbarkeit und Zugänglichkeit sind die notwendigen Kategorien einer Kirche, die vor Ort präsent bleibt, sich aussetzt und anbietet.“ Und: „Kirche verliert sich nicht im Außen, sondern sie findet sich dort, weil dort ihre Aufgabe, die kreative Konfrontation von Evangelium und heutiger Existenz wartet.“

Wie weissagte doch unlängst ein netter Kollege: „Wenn es den Gemeinden nicht gelingt, zuverlässig erreichbar zu sein für wesentliche Anliegen der Menschen – zum Beispiel mit einem ehrenamtlichen Team im Pfarrbüro – dann haben viele Suchende ein erstes und zugleich letztes Mal die Nummer gewählt. Und weg!“

 

Zitiert

 

Willkommen

„Der erste Eindruck macht den Unterschied. Deshalb ist es so wichtig vom ersten Moment an zu zeigen, wer wir sind und wofür wir stehen. Dein Lächeln und deine fröhliche Begrüßung vermitteln dem Besucher, dass er willkommen ist und geschätzt wird. Am wohlsten fühlt man sich zu Hause, da dies der Ort ist, wo man so angenommen wird, wie man ist. Das ist genau das, was du im Welcome-Team machst – die Menschen in unserer Familie begrüßen.

Als Teil des Welcome Teams stehst du den Gottesdienstbesuchern nicht nur vor dem Gottesdienst, sondern auch danach am Info-Point und in der Meet & Greet Zone zur Verfügung. Du sorgst dafür, dass sich unsere Besucher rundum wohl fühlen.

Du möchtest die KCC an Events und Gottesdiensten repräsentieren und liebst es, auf Menschen zuzugehen? Dann bist du hier genau richtig! Ansprechpartnerin ist Jenni.“ 

Köln City Church e. V. – Mitglied im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden