Gespräch mit dem Religionspädagogen Ludger Verst

Gestaltungsräume für Jugendliche bieten

Image

Die Kirche müsse den Jugendlichen Räume bieten, damit sie ihre Träume verwirklichen können, sagt der Religionspädagoge Ludger Verst.

Foto: Paavo Blafield
Religionspädagoge im Bistum Mainz: Ludger Verst
Foto: Paavo Blafield

Die Kirche sollte Jugendlichen nach Ansicht des Frankfurter Religionspädagogen Ludger Verst neue Gestaltungsräume öffnen, "damit sie ihre Träume verwirklichen können". Sie müsse "jugendlichen Formen glaubwürdig und dauerhaft Raum geben - nicht nur alle paar Monate in einem Jugendgottesdienst", sagte er den Zeitungen der Verlagsgruppe Bistumspresse in Osnabrück. Gebraucht würden Orte, "die den Jugendlichen gehören - mit ihrer Ästhetik, ihrer Mimik und Gestik".

Einer der Gründe für eine mangelnde Akzeptanz von Kirche innerhalb der Altersgruppe sieht Verst in der Sprache. Als Beispiel nannte er die traditionellen Kirchenlieder wie "Ein Haus voll Glorie schauet". Jugendliche würden die Gedanken, die den früheren "Gassenhauer" ausmachten, heute auf ganz neue Art zum Ausdruck bringen. "Sie würden Texte entwickeln, die sich gut vertonen lassen und daraus einen Rap machen." Solche Songs seien für sie glaubwürdiger, weil sie aus ihrer Lebenswelt kämen.

Kirche müsse Jugendliche zuerst auf der Gefühlsebene überzeugen und erst danach mit ihren Inhalten, so der Mitarbeiter am Seminar für Religionspädagogik, Katechetik und Didaktik in Frankfurt. "In der Kirche ist vieles ritualisiert und aufgebaut auf einer Erwachsenenlogik, auf einer 2.000 Jahre alten Tradition." Die verstünden Jugendliche nicht mehr. Anders als früher, wüchsen sie nicht mehr automatisch in die Gemeinden hinein.

Über Religion denke die Jugend pragmatisch, so Verst. "Sie schauen: Bringt mir das was oder bringt mir das nichts? Ist das etwas, was mich jetzt aktuell in meiner Lebenssituation stützt, fördert, weiterbringt?" Kirche müsse für die Jugend wieder attraktiver werden, "ohne dass man sich ihr verschreiben muss vom ersten bis zum letzten Atemzug".

Den vollständigen Artikel mit Ludger Verst lesen Sie in der gedruckten Ausgabe Ihrer Kirchenzeitung.

kna