Neue Serie

Glaubenstipps für Alltagschristen

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Viele Ordensleute sind beliebt – als Bestsellerautoren, Rednerinnen, Kursleiter für Einkehrtage. Orden wirken glaubwürdig, sie stehen für konsequent gelebten Glauben. In unserer neuen Serie erklären Ordensleute, was wir von ihnen lernen können.


Glaube, der begeistert: Im Film "Sister Act" lernen Ordensfrauen von einem Showgirl. Und Whoopi Goldberg lernt von ihnen. Foto: imago/EntertainmentPictures

Von Susanne Haverkamp

Die Kirchen stehen, wie man weiß, in der Öffentlichkeit nicht besonders gut da. In Vertrauensumfragen landen Pfarrer im unteren Drittel – allerdings immer noch deutlich vor Journalisten.

Anders scheint es mit Ordensleuten zu sein, und das gilt nicht nur für beliebte Film- und Fernsehnonnen. Auch echte Ordensleute stehen deutlich höher im Kurs: als Bestsellerautoren zum Beispiel, als gut bezahlte Rednerinnen oder gefragte Coaches, als Talkshowgäste, als Sinnbilder für einen klug durchdachten und überzeugend gelebten Glauben. Und natürlich als geschätzte Kursleiterinnen und -leiter für Einkehrtage und andere Klosterurlaube.

Was nicht heißen soll, dass Orden gerade ihren dritten Frühling erleben, im Gegenteil. Gerade mal 12 000 Ordensfrauen und 3500 Ordensmänner gibt es noch in Deutschland, und die Tendenz ist weiter stark fallend. Denn Stand Januar leben in den rund 350 Klöstern und Gemeinschaften nur 37 Novizinnen und 33 Novizen. Da weiß man, wo es hingeht.

Aber dennoch: Orden haben nach wie vor etwas Glaubwürdiges. Schon allein durch die Konsequenz, mit der hier versucht wird, den Glauben zu leben. Armut, Ehelosigkeit, Gehorsam – wer will das schon noch? Alte Mitbrüder pflegen oder sich dorthinsenden lassen, wohin die Oberin es für notwendig hält? Stundenlang beten und für alle die Wäsche machen? Die zickige Mitschwester ertragen oder den aufgeblasenen Bruder? Alles schwierig – und doch vielleicht irgendwie vorbildlich auch für uns Alltagschristen.

Verschiedene Orden geben verschiedene Impulse

Für eine neue Serie auf unserer Seite „Glaubensleben“ haben wir deshalb Ordenschristen gefragt, was wir von ihnen lernen können, etwa in Sachen Gebetsleben, Nächstenliebe, Durchhaltevermögen oder  Lebensstil. Und weil unsere Gastautorinnen und -autoren aus sehr verschiedenen Ordensfamilien kommen, geben sie vielfältige Antworten.

So können wir von Benediktinerinnen vielleicht eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Ruhephasen lernen; von Karmeliten etwas über den Wert des Schweigens in lauter Zeit; von Steyler Missionaren, was es heißt, heute den Glauben in die Welt zu tragen;  von Franziskanern, wie wir uns den Armen zuwenden können; von Salesianerinnen, warum es wichtig ist, die Kinder in den Mittelpunkt zu stellen; von Kleinen Brüdern, was an materiellen Dingen wirklich notwendig ist und was nicht.

Natürlich ist Ordensleben anders als Familienleben. Und trotzdem lohnt es sich, nach Impulsen Ausschau zu halten.