Kompliment an alle Corona-Helden

Gut gemacht!

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An diesem Sonntag ist der Tag der Komplimente. Klar, Tage zu allen möglichen Anlässen gibt es zuhauf. Und eigentlich könnte man sie getrost ignorieren. Aber gerade jetzt sind Komplimente richtig wertvoll. Um all dem Frust der Corona-Zeit etwas entgegenzusetzen.

Eine Frau hält zwei Daumen in die Höhe und lächelt fröhlich.
An jedem Ort gibt es Menschen, die in der Pandemie Gutes leisten. Sagen wir ihnen das! Loben wir sie! 

Von Andreas Lesch 

Sie drücken sehr, die schlechten Nachrichten, die die Corona-Krise Tag für Tag produziert. So viele Tote! So viel Leid! Und so viele Fragen: Welche Folgen werden die Mutationen des Virus noch haben? Wie lange wird es dauern, bis genügend Menschen geimpft sind? Wann wird unser Alltag wieder halbwegs normal werden? Wir müssen damit leben, dass es kaum Antworten gibt. Und dass die Pandemie gerade so heftig wütet wie noch nie. 

Jetzt, da viele Menschen kraftlos, genervt und verzweifelt sind und in der schier endlosen Corona-Zeit nur noch das Schlechte erkennen, hilft es vielleicht, die Blickrichtung zu ändern. Und auf das zu schauen, was Menschen zurzeit leisten, im Großen wie im Kleinen. Wie wäre es, wenn wir diesen Menschen mal ein Kompliment machen, nach fast einem Jahr in der Pandemie: „Starke Leistung! Gut gemacht! Echt super, was Du da auf die Beine stellst!“

Es sind viele, die ein Lob verdient haben. Die Ärztinnen und Pfleger, die um jedes Leben kämpfen. Die Forscher, die unter Hochdruck Impfstoffe entwickelt haben und damit Hoffnung auf ein Ende der Krise schenken. Die Politikerinnen, die weitreichende Entscheidungen treffen müssen in einer Lage, die sich täglich verändert. Die Lehrer, die kreative Youtube-Filmchen drehen, um Schülerinnen zu Hause den Unterrichtsstoff zu vermitteln. Die Krisenstäbe in Gesundheitsämtern, die unermüdlich Kontaktlisten abtelefonieren. Die Chefinnen, die ihre Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten lassen. Die Virologen, die komplizierte Fakten verständlich erklären und auch unbequeme Wahrheiten aussprechen – allen Anfeindungen von Corona-Leugnern zum Trotz. 

An jedem Ort gibt es Menschen, die wir jetzt ruhig mal loben können – für ihre Tatkraft, ihren Mut, ihre Ideen. Da sind die Ladenbetreiber, die Bücher und Essen nach Hause liefern, weil sie es im Geschäft zurzeit nicht verkaufen dürfen. Und die Kunden, die gezielt lokal einkaufen – damit diese Läden überleben. Die Leute, die helfen, dass unser Land im Ausnahmezustand funktioniert: Lkw-Fahrer und Kassiererinnen, Heizungsmonteure und Müllmänner. Die Pfarrer und Gemeindereferentinnen, die einsame Menschen anrufen. Die Nachbarn, die für die Oma von gegenüber zum Supermarkt gehen. Die Partner, die Verständnis haben, wenn man mal gereizt ist. Die Jungen, die sich einschränken, um die Alten zu schützen. Und die Alten, die akzeptieren, dass sie ihre Enkel gerade nicht knuddeln können.

Viele pochen nicht auf ihre Rechte, sie verzichten freiwillig

Auch all die verdienen ein Kompliment, die jetzt nicht auf ihre persönlichen Rechte und Freiheiten pochen, sondern freiwillig auf vieles verzichten – weil sie sich für das Wohl der Schwächeren verantwortlich fühlen. Die nicht ständig mosern und bekritteln, was alles schief­läuft. Sondern das betonen, was funktioniert und uns weiterhilft und deshalb Hoffnung und Zuversicht schenkt. 

Wenn wir also Menschen kennen, die ein Kompliment verdient haben, dann sprechen wir es aus! Jetzt gleich! Denn Komplimente, das wissen wir alle, tun gut. Denen, die sie bekommen. Und auch denen, die sie machen.