Ökumenischer Hörfunkgottesdienst aus Bremen

Hartnäckig gegen Ungerechtigkeit

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Am Tag der Arbeit, 1. Mai, laden Kirchen und Gewerkschaften in Bremen zu einem ökumenischen Hörfunkgottesdienst ein. Seelsorgeamtsleiterin Martina Kreidler-Kos hält eine der Kanzelreden zum Thema Mitbestimmung.


Der Radiogottesdienst aus Bremen wird aus der evangelischen Kirche Unser Lieben Frauen übertragen. Foto: Christof Haverkamp

„Auf Augenhöhe – Mitbestimmung in Kirche und Arbeitswelt“: Darum geht es im ökumenischen Radiogottesdienst am Sonntag, 1. Mai. Radio Bremen überträgt ihn live ab 9 Uhr aus der evangelischen Stadtkirche „Unser Lieben Frauen“ im Hörfunkprogramm „Bremen Zwei“. 

Als Redner werden die Osnabrücker Seelsorgeamtsleiterin Martina Kreidler-Kos und der Bremer Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) auf die Kanzel steigen. Mitvorbereitet hat den Gottesdienst der neue Bremer Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Ernesto Harder. In Statements kommen eine Betriebsrätin und ein Gewerkschafter zu Wort. Das Gottesdienstthema Mitbestimmung/Beteiligung wurde auch mit Blick auf die bevorstehenden deutschlandweiten Betriebsratswahlen im Mai gewählt. 

Martina Kreidler-Kos nähert sich dem Thema biblisch – mit dem Gleichnis vom ungerechten Richter und der hartnäckigen Witwe (Lukas 18, 1-8). Darin geht es um zwei Schlüsselbegriffe: Gerechtigkeit und Durchhaltevermögen. „Beteiligung ist nichts, was von irgendwoher gönnerhaft zugesagt oder zugeteilt werden muss.“ Das ist der Ansatz in Kreidler-Kos’ Kanzelrede. Die Verhältnisse, sagt sie, sind nicht gerecht, im Alten Israel nicht und auch bei uns nicht. „Aber die Voraussetzungen, am Leben und an der Gerechtigkeit teilzuhaben, die sind für jeden und jede gleich.“ 

Am Altar stehen Propst Bernhard Stecker und der evangelische Pastor Stephan Kreutz. Für die musikalische Gestaltung sorgen Tim Günther von der evangelischen Kulturkirche St. Stephani und der Oboist Gregor Daul, Mitglied der Bremer Philharmoniker und Diakon in St. Johann. 

Bereits seit 1957 findet ein ökumenischer Gottesdienst zum 1. Mai in Bremen statt. In diesem Jahr soll er auf die Bedeutung der Mitbestimmung für demokratische Strukturen hinweisen und gleichzeitig aufzeigen, welchen Herausforderungen sich Engagierte stellen müssen. 

Die Kollekte ist bestimmt für ein Projekt des Hilfswerks Misereor, mit dem die Gründung von Gewerkschaften auf Bananenplantagen in Ecuador unterstützt wird. Nach dem Gottesdienst besteht die Möglichkeit, an der Mai-Kundgebung in Bremen teilzunehmen. (asa/ch)