40. Weihejubiläum Theodor Kettmann

„Ich lebe in einer wunderbaren Freiheit"

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Vor 40 Jahren wurde Theodor Kettmann im Osnabrücker Dom zum Bischof geweiht. Das Jubiläum wird am 24. Februar gefeiert. Seit fünf Jahren genießt der Weihbischof seinen Ruhestand. Und macht sich auch Gedanken darüber, was im Leben noch kommt.


„Ich bin kein Mensch für große Auftritte": Weihbischof Theodor Kettmann während des Interviews in seinem Wohnzimmer. Foto: Matthias Petersen

Als Sie vor gut fünf Jahren in den Ruhestand gingen, haben Sie angekündigt, mehr lesen zu wollen, Verwandte zu besuchen und Musik zu machen. Hat alles geklappt?

Tatsächlich nehme ich mir mehr Zeit zum Lesen, nicht nur Theologisches, auch zum Beispiel Gesellschaftspolitisches. Die Verwandtenbesuche könnten häufiger sein. Allerdings bin ich der Jüngste in der Familie und muss damit umgehen, dass in den letzten Jahren viele Verwandte verstorben sind.

Und die Musik?

Mit der Musik ist es so wie mit vielen guten Vorsätzen: Die macht man sich, und dann bleibt es dabei (lacht). Aber ich habe auch eine kleine Ausrede: Das Klavier steht etwas abseits und fällt deshalb nicht sehr ins Auge. Außerdem ist es seit vielen Jahren stark verstimmt, und weil ich ein sensibles Gehör habe, halte ich dann doch lieber Abstand.

Wie sieht Ihr Ruhestand sonst aus?

Ich lebe in einer wunderbaren Freiheit. Der Druck, den ich früher oft hatte, ist weg. Ich kann mir die Zeit so einteilen, wie ich es selbst für richtig halte. Der Eintritt in den Ruhestand war zwar ein tiefer Einschnitt, aber ich hatte mich lange darauf vorbereitet. Deshalb bin ich auch nicht in ein Loch gefallen.

Am 24. Februar wird es eine Feier geben, bei der Sie im Mittelpunkt stehen …

40 Jahre Bischof – das ist ein denkwürdiger Tag, den viele meiner bischöflichen Mitbrüder gar nicht erleben. Bei mir hängt das damit zusammen, dass ich schon so früh Bischof wurde. Ich war ja gerade erst 40 Jahre alt geworden. So ist das jetzt auch ein Geschenk. Und ich freue mich, dass ich den Tag bei guter Gesundheit erleben darf, auch wenn sie in letzter Zeit einige Kratzer bekommen hat.

Das gesamte Interview lesen Sie im aktuellen Kirchenboten.

 

Zur Sache

Am 18. Februar ist es 40 Jahre her, dass Theodor Kettmann im Osnabrücker Dom zum Bischof geweiht wurde. Papst Johannes Paul II. hatte ihn im November 1978 zum Weihbischof im Bistum Osnabrück ernannt. Kettmann wurde 1938 in Besten geboren und 1964 zum Priester geweiht. Als Kaplan war er in Hamburg und Fürstenau tätig, bevor er Domkaplan in Osnabrück wurde. 2013 wurde er emeritiert. Gefeiert wird das Jubiläum am Sonntag, 24. Februar, mit einem Pontifikalamt im Dom, das um 9.45 Uhr beginnt. Anschließend ist ein Empfang, zu dem jeder eingeladen ist.

Das Bistum Osnabrück hat mit Weihbischof Kettmann einen kleinen Film gedreht.