Neue Form der Teilhabe für Menschen mit Behinderungen

Inklusives Café im Herzen von Werlte

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Elf Menschen stehen in einem neuen Café.
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Foto: Jürgen Eden 

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Das Team von "St. Lukas Hauskaffee" freute sich über den gelungenen Start im Werlter St. Raphaelstift. Foto: Jürgen Eden/St. Lukas Leben erleben 

 

Mitten in Werlte gibt es ein neues "St. Lukas Hauskaffee" am Seniorenzentrum St. Raphaelstift. Mit dieser Einrichtung im Herzen der Stadt wird es um einiges bunter auf dem Hümmling.


Von diesem inklusive Arbeitsangebot der St. Lukas Qualifizierung und Arbeit Caritas GmbH profitieren Menschen mit Behinderungen. Möglich wurde das durch einen Neubau bei den Sanierungsarbeiten am Seniorenzentrum St. Raphaelstift. „Menschen mit Behinderungen gehören in die Mitte unserer Gesellschaft. Es ist bestimmt für sie eine Herausforderung im gastronomischen Service zu arbeiten, aber ich freue mich über diese Form der Wertschätzung, dass man ihnen zutraut, diese Aufgaben zu erfüllen“, sagt die ehrenamtliche Behindertenbeauftragte für den Landkreis Emsland, Ursula Mersmann. 

Fünf Mencschen stehen in einem Cafe.
Freuen sich über die Eröffnung vom "St. Lukas Hauskaffee" im St. Raphaelstift in Werlte: Heinz-Bernhard Mäsker (Geschäftsführer St. Lukas Qualifizierung), Elfriede Merkers (Leiterin Werkstatt Börger), Daniel Thele (Bürgermeister Stadt Werlte), Michelle Bose (St. Lukas-Hauskaffee) und Carsten Hauschke (St. Lukas-Hauskaffee). Foto: Jürgen Eden/St. Lukas Leben erleben 

Michelle Bose gehört zum Beispiel zu dem Café-Team. Sie war bisher in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen tätig. Nun arbeitet sie, wie mehrere ihrer Kolleginnen und Kollegen im Service des neuen Cafés. Gemeinsam versorgen sie die Gäste mit Getränken, Kuchen und kleinen Speisen, Montag und Dienstag von 13.30 bis 17 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10 bis 17 Uhr). Begleitet werden sie von Fachkräften, die zum Teil über langjährige Erfahrungen in der Gastronomie und über eine sonderpädagogische Zusatzausbildung verfügen. Sie dekorieren mit viel Liebe zum Detail die Tische und nehmen Bestellungen auf, die dann in der offenen Küche zubereitet werden. Innerhalb des neuen "St. Lukas Hauskaffee" gibt es zudem einen separaten Raum für kleine Geburtstagsfeiern und Besprechungen. „Dieses Haus wird durch das Café für die gesamte Öffentlichkeit zugänglich und hier arbeiten Menschen mit einer Beeinträchtigung und das freut mich ganz besonders“, sagt Bürgermeister Daniel Thele. Das sieht auch der stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende des St. Raphael Stifts und Bauherrenvertreter Lammers so. 

Neu sind für die Beschäftigten auch die Arbeitszeiten. Für Michaela Averdung ist das nach eigenen Worten kein Problem. „Ich bin gelernte Köchin und kenne das schon. Ich arbeite dann mal an einem Samstag oder Sonntag und habe dafür mal einen Tag in der Woche frei“, sagt sie. Der Geschäftsführer der St. Lukas Qualifizierung und Arbeit Caritas GmbH, Heinz-Bernhard Mäsker, macht deutlich, dass die Einrichtungen den klaren, gesetzlichen Auftrag hätten, für Menschen mit Behinderungen Teilhabe am Arbeitsleben zu schaffen. „Das kann an einem unserer vier Werkstattstandorte im nördlichen Emsland sein oder aber noch besser in unserem neuen Ladengeschäft ‚St. Lukas Hausmarke‘ in Papenburg oder diesem neuen ‚St. Lukas Hauskaffee“, betont Mäsker. Dabei verwies er auf ein neues Förderprogramm vom Land Niedersachsen, dass diese arbeitsmarktnahen Arbeitsplätze fördert. Gepaart mit einem Zuschuss des Caritasverbandes konnte nach rund siebenjähriger Planung und Entwicklung grünes Licht für dieses Vorhaben gegeben werden. Die beiden Geistlichen Karlheinz Fischer (Katholische Kirchengemeinde St. Sixtus) und der evangelische Seelsorger Uwe Hill segneten die neuen Räume und das Kreuz.

Auch der Geschäftsführer vom St. Raphaelstift, André Diecks, sieht in dem neuen Café einerseits eine Öffnung des Hauses nach Außen, aber auch die Möglichkeit, dass die Bewohnerinnen und Bewohner sich dort mit ihren Angehörigen oder untereinander treffen können. „Das ist ein echter Mehrwert für unsere Einrichtung, die dazu beiträgt, dass Menschen, die sonst nicht so zu uns kommen würden, hier den Kontakt zu unserer Einrichtung finden."
 

Jürgen Eden