So war die Mainzer Jugendsynode 2018
Jugend mit im Boot
Was alle angeht, muss auch von allen besprochen werden. Meint Pfarrer Mathias Berger, Diözesanjugendseelsorger in Mainz. Deshalb war ihm die Jugendsynode im Bistum Mainz so wichtig. Von Maria Weißenberger.
„Es ist wichtig, dass die Jugend mit im Boot ist, wenn wir den Pastoralen Weg im Bistum beginnen“, sagt Mathias Berger im Gespräch mit der Kirchenzeitung. Immerhin: 178 junge Menschen sind zum Treffen ins Jugendhaus Don Bosco nach Mainz gekommen – „ein schöner Erfolg“, wie Berger findet, zumal Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Regionen des Bistums dabei waren. „Es ist uns gelungen, junge Leute ins Gespräch zu bringen, die sich sonst wegen der unterschiedlichen Herkunft und den unterschiedlichen Arbeitsfeldern, in denen sie sich engagieren, nicht begegnen würden.“
Die Jugend will kräftig mitmischen
„Redet mit uns, wir haben was einzubringen“: Das ist für den Jugendseelsorger eine entscheidende Botschaft des Treffens, bei dem auch deutlich geworden ist: Glaube und Kirche bedeuten den jungen Menschen etwas, sonst würden sie sich nicht dermaßen dafür einsetzen. Sie wahr- und ernstzunehmen mit ihrer Art, die Dinge anzugehen, und mit ihrem Wunsch, „kräftig mitzumischen“, ist Berger ein Anliegen. So kam er auf die Idee, in Verbindung mit der Bischofssynode zum Thema Jugend in Rom eine „Jugendsynode“ in Mainz zu initiieren. Und freute sich, dass Bischof Peter Kohlgraf direkt sagte: „So was machen wir.“
Beim Gespräch der jungen Leute mit dem Bischof hat Berger die gute Diskussionskultur beeindruckt: „Ohne Tabus und ohne falsche Zurückhaltung haben die Jugendlichen ihre Wünsche und Forderungen auf den Punkt gebracht.“ Dabei ging es nicht nur um „heiße Eisen“ wie Moralfragen oder die Stellung der Frau in der Kirche. Es wurde auch deutlich: Wir brauchen Gottesdienste, die uns ansprechen; Leute, die uns begleiten, aber nicht von oben herab; Menschen, die den Glauben in einer Sprache verkünden, die wir verstehen. Bei aller Themenvielfalt ist auch eine große Sehnsucht nach Glauben, Gotteserfahrung und Gemeinschaft spürbar, stellt Berger fest.
Jetzt heißt es, Formen der Beteiligung zu finden
Dass die Jugend etwas zu sagen hat und der Bischof mit Interesse zuhört – das empfindet Mathias Berger nicht zuletzt als weithin vernehmbares Signal ins Bistum hinein. Jetzt werde es darum gehen, Beteiligungsformen für den Pastoralen Weg zu finden.
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