Veranstaltung in Frankfurt fällt wegen Corona aus

Kirchentag findet nur digital statt

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Bis zuletzt hatten die katholische und evangelische Kirche gehofft, den ökumenischen Kirchentag im Mai 2021 trotz Corona feiern zu können: Mit weniger Besuchern und Hygienekonzepten. Doch nun steht fest: Die Veranstaltung wird nur online stattfinden. 

Jemand schaut ein Video auf seinem Handy an.
Gespräche über den Glauben im Chat: Wegen der Corona-Pandemie wird der Ökumenische Kirchentag ins Internet verlegt. 

Das Konzept des bundesweiten Ökumenischen Kirchentages im Mai 2021 in Frankfurt wird wegen Corona grundlegend geändert: Das Christentreffen soll nun um einen Tag gekürzt, weitgehend digital und ohne Besucher vor Ort stattfinden, wie die Veranstalter am Donnerstag mitteilten. Grund seien die aktuelle Pandemie-Lage und die damit verbundenen "unsicheren Rahmenbedingungen im Mai 2021", hieß es nach einer außerordentlichen Sitzung des Präsidiums des 3. Ökumenischen Kirchentages (ÖKT).

Man gehe nun neue Wege: "Der 3. Ökumenische Kirchentag wird anders - konzentrierter, dezentraler, digitaler." Damit werde dem Gesundheitsschutz in Frankfurt Rechnung getragen. Am Mittwochabend war das ÖKT-Präsidium zusammengekommen, um über das Schicksal des Christentreffens zu beraten, zu dem zuletzt rund 100.000 Besucher gekommen waren.

Bislang war der Kirchentag vom 12. bis 16. Mai 2021 geplant, also von Mittwoch bis Sonntag. Der 12. Mai fällt nun komplett weg. In einem konzentrierten "volldigitalen Programm" am Samstag (15. Mai) solle über aktuelle Herausforderungen im kirchlichen und gesellschaftlichen Bereich diskutiert werden. Dieses Programm solle auch ohne Massenveranstaltungen vor Ort "so partizipativ und interaktiv wie möglich" sein.

"Da die Menschen nicht nach Frankfurt kommen können, kommt der 3. ÖKT zu ihnen nach Hause", sagte der katholische Kirchentagspräsident Thomas Sternberg. Er hoffe auf ein starkes ökumenisches Signal. Alle seien eingeladen, den ÖKT in der Kirchengemeinde, in kirchlichen Verbänden oder im Freundeskreis mitzuerleben und mitzugestalten.

Die evangelische Kirchentagspräsidentin Bettina Limperg sagte: "Wir sind weiterhin von der Bedeutung ökumenischer Wegzeichen überzeugt. Für die Beantwortung der drängenden Fragen, die die weltweite Pandemie aufwirft, werden christliche Impulse noch relevanter."

Weil der Wunsch nach Begegnung und gelebter Gemeinschaft da sei, habe man sich gegen eine Absage des Kirchentages entschieden, sagte ÖKT-Pressesprecher Mario Zeißig. Mit neuen Formaten zu arbeiten, sei "besser als nichts und besser als den Kopf in den Sand zu stecken". Von Chaträumen, Webinaren, gestreamten Podien bis zu hin Digitalkonferenzen sei vieles denkbar.

Der Kirchentag setze für seine "Aufgabe als christliche Plattform" verstärkt auf digitale Beteiligung und Mitwirkungsmöglichkeiten auch jenseits der Frankfurter Stadtgrenzen. Der ÖKT plane ohne Besucher vor Ort: "Die Signale des Frankfurter Gesundheitsamtes gehen dahin, keine Menschen nach Frankfurt einzuladen", sagte Zeißig.

Ein Gottesdienst am Donnerstag, 13. Mai (Christi Himmelfahrt) und der Schlussgottesdienst am Sonntag, 16. Mai, bilden den Rahmen des ÖKT. Zudem werde es konfessionelle Gottesdienste am Samstagabend (15. Mai) geben, die "ökumenisch sensibel gestaltet" würden.

Das konkrete Programm und die Teilnahmebedingungen sollen im Frühjahr vorgestellt werden. Zudem plane man, den Katholikentag 2022 und den Evangelischen Kirchentag 2023 "noch ökumenischer" zu gestalten.

Veranstalter des ÖKT sind das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) und der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEKT), außerdem sind die gastgebenden Kirchen beteiligt, also das Bistum Limburg und die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Den ersten Ökumenischen Kirchentag gab es 2003 in Berlin, den zweiten 2010 in München.

kna/