50 Jahre Caritas-Konferenzen im Bistum Osnabrück

Lust machen aufs Ehrenamt

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Die Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD) begleiten im Bistum seit 50 Jahren die Ehrenamtlichen, die sich caritativ engagieren. Sie beraten, unterstützen und stoßen neue Projekte an. Ihre Angebote wollen sie bekannter machen.


CKD-Geschäftsführerin im Bistum: Monika Sewöster-Lumme.
Foto: Astrid Fleute

Die Caritas-Konferenzen im Bistum werden 50 Jahre alt. Wofür stehen Sie? 

Wir begleiten Ehrenamtliche, die sich caritativ engagieren. Dabei unterstützen wir ganz vielfältiges Engagement: zum Beispiel die Arbeit im Besuchsdienst in Kliniken oder Altenhilfeeinrichtungen, in einer Kleiderkammer, in der Flüchtlingshilfe, als Vorlesepaten, in einer Tafel oder im Caritasausschuss. Hervorgegangen sind wir aus dem Zusammenschluss der Elisabethgruppen und der Caritashelfergruppen im Bistum. Leider muss die für November geplante Jubiläumsfeier coronabedingt ausfallen. Wie werden sie nachholen, sobald es geht.

Wie viele Mitglieder haben Sie?

Die CKD ist kein Mitgliedsverband. Die Menschen, die wir bedienen, engagieren sich ehrenamtlich und nehmen Angebote der CKD wahr. Es gibt zwar einige CKD-Gruppen im Bistum und wir haben auch einen Vorstand und Delegierte. In unserem Bistum sind wir ein Fachverband der Caritas und ein Netzwerk von Ehrenamtlichen, die die caritative Arbeit  tun. Unsere Adresskartei umfasst derzeit sicher etwa 1000 Menschen. Das können gern noch mehr werden.

Ist Netzwerkarbeit von Vorteil?

Der Vorteil ist, dass wir wirklich alle ansprechen können und keinen Mitgliedsbeitrag erheben. Es ist ein freies Angebot. Die Menschen binden sich bei uns über  Projekte und Themen. Ein Nachteil dieser Arbeit ist, dass wir keine festen Ansprechpartner haben, um Angebote bekanntzumachen. Wir müssen immer wieder neu auf uns aufmerksam machen. 

Was würde Ihnen helfen?

Es würde uns sehr helfen, wenn Gemeinden und Altenhilfeeinrichtungen uns informieren, wenn sich bei ihnen caritative Gruppen bilden. Wenn wir neue Projekte anstoßen, brauchen wir auch Ansprechpartner in den Gemeinden, die die Gruppen vor Ort bei ihrem Start begleiten. Viele Pfarreien erleben das caritative Ehrenamt als sehr selbstständig und vergessen es über katechtetischen und liturgischen Aufgaben. Caritasauschüsse gibt es längst nicht überall, sie wären für unsere Ehrenamtlichen aber eine große Hilfe.

Welche Sorgen haben Ehrenamtliche?

Viele haben Nachwuchssorgen. Das alte Muster „einmal Ehrenamt, immer Ehrenamt“ funktioniert nicht mehr. Die Menschen wollen sich freier und projektorientierter engagieren. Auch der Wunsch nach inhaltlicher und spiritueller Unterstützug ist durchaus da.

Was bieten Sie ihnen an?

Wenn es um die Suche nach neuen Ehrenamtlichen geht, verweisen wir oft auf unser „Türöffner-Projekt“. Sogar bundesweit gibt es Nachfragen. Kurz gesagt ist das eine Art Tauschbörse unter dem Motto „Biete ...“ und „Suche ...“ Einsame und engagierte Menschen werden für eine begrenzte Zeit und freiwillig über ihre Hobbys, Interessen und ihre Biografie zusammengeführt. Im Bistum sind bereits schöne Initiativen entstanden: So kochen in Schwagstorf Menschen Mittagessen für Senioren und in Wippingen gibt es ein regelmäßiges Frühstück für einsame Menschen, die mit einem Kleinbus abgeholt werden. Auch bei der Finanzierung des Fahrzeugs über Fördertöpfe haben wir Tipps gegeben.

Gibt es inhaltliche Schwerpunkte?

Wir bieten Themen, die die Ehrenamtlichen interessieren. Häufig nachgefragt werden Tipps zu Besuchen: Wie besuche ich Menschen richtig? Worauf muss ich achten? Hier haben wir mit Broschüren und Fortbildungen  „Achtsam besuchen“ und „Achtsam telefonieren“ ein Angebot geschaffen. Themen wie Demenz, gute Kommunikation, Trauer und Trost (ist in Arbeit) werden dort aufgegriffen.“ Wichtige Angebote sind auch Oasentage als spirituelle Kraftquellen. Wir möchten Lust machen aufs und im Ehrenamt. 

Wie finanzieren Sie sich?

Unsere Finanzierung läuft über Zuschüsse der Caritas-Gemeinschaftsstiftung, der Klosterkammer Hannover und über Sponsoring. Es gibt ein Budget des Caritasverbandes, der  meine Stelle finanziert. Ansonsten nehmen wir an Wettbewerben teil und bewerben uns um Fördertöpfe. So konnten wir gerade mit Geld aus der Aktion „Hand in Hand in Norddeutschland“ des NDR Tablets für Besuche in Altenpflegeheimen finanzieren. Das hatten wir uns schon lange gewünscht.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Dass das Ehrenamt in den Gemeinden weiter gut begleitet wird. Ich würde mir eine Art „runden Tisch“ aller Akteure wünschen, die für das caritative Ehrenamt aktiv sind, um Kooperationen aufzubauen und Konkurrenzen zu vermeiden. Es gibt heute viele Einrichtungen, die um Ehrenamtliche werben und sie an sich binden. Wir möchten im Netzwerk mit anderen Playern gut unterwegs sein.

Interview: Astrid Fleute


Weihnachtskarte der CKD ist fertig

Jedes Jahr bietet die CKD im Bistum eine Weihnachtskarte zum Kauf an. Die diesjährige Karte ist auf Recycling-Papier gedruckt und mit einem abnehmbaren Holzstern versehen. Sie kann wahlweise mit oder ohne farbigem Umschlag bestellt und gegen Aufpreis mit personalisierten Grüßen bedruckt werden. Der gesamte Erlös fließt in die Russlandhilfe der Caritas.

Kosten: 1,50 Euro ohne Umschlag, zwei Euro mit Umschlag
CKD Osnabrück
E-Mail: ssteinkamp@caritas-os.de
Telefon 05 41/34 97 81 52