Was uns diese Woche bewegt

Mehr Demut geht nicht

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Die Gesundheit von Papst Franziskus hat auch uns in den vergangenen Tagen beschäftigt. Es ist beruhigend, heute in den Nachrichten zu lesen, dass es ihm wieder besser geht. Er habe die Nacht über gut geschlafen und ruhe sich weiter aus, heißt es bei der Katholischen Nachrichten-Agentur, deren Kolleginnen und Kollegen in Rom genau hinsehen.

Viele Menschen drehen der Kirche den Rücken und wollen mit dem Glauben scheinbar nichts mehr zu tun haben. Und doch zeigt sich in der Person des Papstes immer eine große Anteilnahme an seinem Schicksal, vor allem, wenn es ihm schlecht geht. Das war schon bei Johannes Paul II. und bei Benedikt XVI. zu spüren. Die Medien, die sonst vielfach kritisch über die Kirche berichten, sind dann voller Neuigkeiten über das Oberhaupt genau dieser Kirche.

Wenn Sie an diesem Wochenende die neue Ausgabe des Kirchenboten sehen, steht Papst Franziskus auch dort im Mittelpunkt. „Gebete für den Papst“ lautet die Überschrift. Denn auch das ist beeindruckend: Auf der ganzen Welt finden sich in diesen Tagen Menschen zusammen und beten für den Mann, der der Kirche ein so ganz anderes Gesicht verleihen möchte, indem er sich herabbeugt zu den Schwachen, indem er keine Berührungsängste hat. 

Ich will hier seinen Nachruf nicht vorwegnehmen, aber ich weiß schon jetzt, was für mich von ihm bleiben wird, wenn er mal nicht mehr lebt: Dieses Bild, wie er gleich nach seiner Wahl auf dem Balkon des Petersdoms steht und die Gläubigen bittet, zunächst für ihn zu beten, wie er sich dabei verneigt und allen zeigt: Hier steht kein Mächtiger, hier steht einer, der mit euch sein will. Mehr Demut geht nicht.

Matthias Petersen