Weltkonferenz von Religions for Peace beginnt

Merkel betont Frauenrolle

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Die Organisation Religions for Peace bringt regelmäßg Religionsvertreter aus der ganzen Welt zusammen. Dieses Jahr geht es dabei um die Rolle von Frauen in der Diplomatie. Zum Auftakt forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass Frauen an Friedensprozessen beteiligt werden müssen. 

Eine Teilnehmerin bei einer Videoübertragung der Konferenz der Organisation "Religions for Peace."
Digitale Konferenz: Wegen der Corona-Pandemie können die Teilnehmer der Weltversammlung
der Organisation "Religions for Peace" nur digital zusammenkommen. 

In Lindau startet an diesem Dienstagnachmittag die "Frauen, Glaube und Diplomatie»-Konferenz der nach eigenen Angaben weltgrößten interreligiösen Nichtregierungsorganisation "Religions for Peace" (RfP). Dabei kommen laut RfP rund 600 Menschen aus etwa 60 Ländern zusammen, um neue Wege zur Förderung des interreligiösen Dialogs zu suchen - coronabedingt großteils virtuell. Bundeskanzlerin Angela Merkel sandte zur Eröffnung ein Grußwort, aus dem RfP vorab zitierte: "Religionen sehen sich ja gerade auch im gemeinsamen Streben nach Frieden verbunden. Und wir wissen: Frieden ist nur dann nachhaltig, wenn Frauen am Friedensprozess beteiligt sind."

Die Kanzlerin äußerte sich zudem zu den jüngsten islamistischen Anschlägen in Europa. "Die Ereignisse der letzten Zeit zeigen eindrücklich, wie wichtig auch der Dialog zwischen den Religionen ist», so Merkel. «Wir dürfen Extremisten keinen Raum lassen, die in ihrer menschenverachtenden Verblendung Religion dazu missbrauchen, Zwietracht zu säen und unser friedliches Zusammenleben zu untergraben."  

Die RfP-Versammlung läuft bis 13. November unter dem Motto "Keeping Faith, Transforming Tomorrow" (Den Glauben bewahren, das Morgen verwandeln). In ihrer Ausrichtung ist die vom Auswärtigen Amt finanzierte Konferenz international einzigartig, wie es heißt. Geplant sind vier Schwerpunkte: Führung und Fokus von Frauen in formellen wie informellen Leitungspositionen, besondere Fähigkeiten von Frauen bei Friedenssuche und Konfliktmanagement, wertebasierte Bildung als ein Fundament für eine friedlichere globale Gesellschaft, Umweltschutz. Zudem soll es am Mittwoch im Lindauer Luitpoldpark eine interreligiös-spirituelle Zeremonie geben.

RfP kooperiert in Lindau mit "Ring for Peace". Unter dieser Marke organisiert die örtliche "Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft" interreligiöse Projekte in der Stadt. In Lindau hatte im August 2019 die RfP-Weltversammlung stattgefunden. Die Konferenz war die zehnte ihrer Art und die erste in Deutschland. Unter den rund 900 Teilnehmern waren Vertreter von gut einem Dutzend Religionen.

kna