Im Gespräch mit Paulina Hauser

Nicht Verlusten nachtrauern

Pauline Hauser Foto: Hans-Joachim Stoehr
Pauline Hauser
Foto: Hans-Joachim Stoehr

Zur Lebenswirklichkeit junger Menschen gehört die Erfahrung, für das Bekenntnis zum Glauben und zur Kirche belächelt und kritisiert zu werden; das Gefühl, zu einer „aussterbenden Art“ zu gehören und in einer Erfahrungswelt zu leben, die kaum jemand im eigenen Alter versteht. 

Eine weitere Perspektive, die ich einbringen möchte, betrifft die Weltkirche, die ja immer wieder von den Kritikern angeführt wird, gerade, wenn es um die Frage nach Frauen in kirchlichen Diensten geht. Ich denke, das Bild ist nicht so eindeutig. In meinem Auslandssemester in Rom habe ich von vielen Priestern aus der Weltkirche den Zuspruch bekommen, dass es mehr Frauen wie mich braucht, die Theologie studieren und später wichtige Aufgaben in der Kirche übernehmen können. Ähnliches höre ich im Gespräch mit Gästen aus dem Ausland, die ich im Rahmen meiner Tätigkeit im Referat Weltkirche begleite. 

Aus diesem Grund setze ich mich für eine Kirche ein, die Zukunftsperspektiven für Frauen und Männer eröffnet, die nicht ihren Verlusten nachtrauert, sondern mutig und hoffnungsvoll in die Zukunft blickt, Innovation fördert und zu der man sich als junger Mensch offen bekennen kann, ohne sich rechtfertigen zu müssen. Eine Kirche, die durch ihre Strukturen, durch das Zeugnis der Glaubenden und durch den Einsatz für die Armen unserer Zeit Räume schafft, in denen das Evangelium erfahrbar wird.

Paulina Hauser ist als Vertretung für Ministranten und junge Erwachsene entsandt.