Jubiläum bei der Frauengemeinschaft in Lengerich
"Ohne die kfd würde etwas fehlen“

Fotos: kfd Lengerich
Bald geht es los: Das Vorstandsteam der katholischen Frauengemeinschaft im emsländischen Lengerich bereitet das Jubiläumsjahr vor.
„Wir“ – dieses Wort benutzt Kathrin Robbe immer, wenn sie von der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in der St.-Benedikt-Gemeinde in Lengerich spricht. Denn Gemeinschaft wird großgeschrieben in der Ortsgruppe: unter den Mitgliedern selbst und natürlich auch in dem achtköpfigen Vorstandsteam mit Kathrin Robbe als Teamsprecherin, Anja Uhlen, Mechthild Klute, Maria Schulte, Annette Hensen und Andrea Hemme als geistliche Begleiterin sowie Waltraud Brinkmann und Christa Nagelmann für die Seniorenarbeit. Eine Gemeinschaft, in der sich Frauen treffen und unterstützen. Ein starkes Netz, das Frauen trägt. Und das war der Gedanke schon 1875, als eine engagierte Witwe die kfd damals mit zunächst 25 Frauen als Not- und Betgemeinschaft gegründet hat.

Kathrin Robbe und ihre Mitstreiterinnen lassen zum Jubiläum erst einmal ein paar Fakten sprechen. Fast 430 Frauen gehören in Lengerich dem Verband an – seit Jahrzehnten schwankt diese Zahl kaum. Fast die Hälfte macht bei acht aktiven Gruppen mit, die nach biblischen Frauen wie Elisabeth, Sara oder Dorothea benannt sind. Sie organisieren ihr Programm selbst, bringen sich aber auch in viele Veranstaltungen der kfd mit ein. „Die Bereitschaft mitzuhelfen und sich einzusetzen, ist sehr groß bei uns. Manches könnte sonst gar nicht stattfinden“, sagt Robbe. „Es ist das gute Gefühl, für andere etwas zu tun.“ Das gilt auch für die 31 Mitarbeiterinnen (Bezirksfrauen), die in ihren Straßen und Nachbarschaften den persönlichen Kontakt zu den Mitgliedern halten, die Zeitschrift "Junia" verteilen, Kranke besuchen und ein Präsent zum 80. Geburtstag ins Haus bringen. Das Vorstandsteam schätzt diese Arbeit außerordentlich.
Diese Gemeinschaft und das Teamverständnis spiegelt sich auch in dem Programm der kfd Lengerich wider. Das spannt sich über das ganze Jahr hinweg: von den regelmäßigen Gottesdiensten einmal im Monat am Mittwochabend mit dem anschließenden zwanglosen „Klönschnack“ über die Karnevalsfeier, Glaubenstage für Senioren und Maiandachten bis zur Kräuterweihe, Wallfahrten, Wochenendfahrten und Rorate-Gottesdiensten. Und immer gibt es Angebote ausdrücklich für die ganze Gemeinde wie die regelmäßigen Bingo-Abende, Vorträge zu aktuellen Themen und die Ferienpass-Aktion für Kinder. „Ohne die kfd würde hier wirklich etwas fehlen“, ist die geistliche Begleiterin Andrea Hemme überzeugt. Die Ortsgruppe hält als einer der größten Vereine in Lengerich den Ort zusammen, schafft Begegnung und sorgt für Kontakte. „Alle wissen, da sind Frauen, die ich kenne. Da kann ich hingehen, da ist jemand“, sagt Kathrin Robbe.

Natürlich nimmt das Vorstandsteam wahr, dass andere kfd-Gruppen durchaus Nachwuchssorgen haben – dass sich zuweilen keine neuen Vorstände finden und einige vor der Auflösung stehen. In Lengerich war das bislang kein Problem – auch, weil es immer wieder gelungen ist, jüngere Frauen zu gewinnen. Im Jubiläumsjahr gibt es eine neue und damit die dann neunte Gruppe mit Namen „Maria“. 14 Frauen zwischen 23 und 30 Jahren werden dazu gehören. Gibt es ein Erfolgsrezept dafür? „Bewährtes bewahren und Neues ausprobieren“, bringt die Teamsprecherin ihre Tipps auf den Punkt. Sie macht das fest zum Beispiel am Thema Kommunikation. Nach wie vor bringen die Mitarbeiterinnen die Mitgliederzeitschrift und das Jahresprogramm persönlich ins Haus. Aber daneben setzt die kfd Lengerich vermehrt auf soziale Medien wie Whatsapp und Instagram – und macht damit gute Erfahrungen.

Wichtig ist nach Auffassung des Teams auch, die unterschiedlichen Altersgruppen unterschiedlich anzusprechen. Daher gibt es nach wie vor das klassische Rosenkranzgebet, aber dann vielleicht auch mal mit einem Diavortrag. Und statt des Kreuzweges vor Ostern steht ein „Emmausgang“ in der Woche danach auf dem Programm. Der ist bislang sehr gut angekommen. Aber Robbe rät auch dazu, neue Formate nicht nur einmal zu testen, sondern diese mehrfach zu versuchen. „Dann muss man auch mal aushalten, wenn nicht so viele kommen.“ Für die kfd in Lengerich geht Qualität vor Quantität.
Für das Jubiläumsjahr hoffen die Vorstandsfrauen auf gute Resonanz. Offiziell los geht es 23. März mit der Generalversammlung, zu der die geistliche Leiterin des Bundesverbandes, Ulrike Göken-Huismann, kommt. Danach lädt der Verein in fast jedem Monat zu einem vielfältigen Programm ein: im Frühlings zum Konzert und einem Frauenfest, Ende Mai zur Festmesse mit Weihbischof Johannes Wübbe und im Sommer zu einem offenen Singen, im Herbst zu einem Ausflug nach Osnabrück und zu einem Kneipenquiz, im Winter zu einer Krippenausstellung und Gottesdienst am Lagerfeuer. Das klingt gut.
Das Programm des Jubiläumsjahres veröffentlicht die Katholische Frauengemeinschaft Lengerich regelmäßig auf ihrem Instagram-Account: https://www.instagram.com/kfd_lengerich_emsland/?hl=de