Akute Atemnot: Sorgen um Papst Franziskus werden immer größer
Pontifex erleidet erneut Rückfall

Foto: Alessia Giuliani/CPP/KNA
Eine Frau kniet vor Blumen, Kerzen und Glückwunschkarten mit Genesungswünschen für Papst Franziskus, sie hält ein Kruzifix in der Hand, am 2. März 2025 vor dem Gemelli-Krankenhaus in Rom.
Papst Franziskus hat erneut einen Rückfall erlitten. Am Montag habe es zwei Episoden akuter Atemnot bei dem erkrankten Kirchenoberhaupt gegeben, teilte der Vatikan am Montagabend mit. Verursacht worden seien sie durch eine starke Ansammlung von endobronchialem Schleim - ausgelöst durch seine beidseitige Lungenentzündung - und einer daraus resultierenden Verkrampfung der Atemwege. Beide Male hätte viel Sekret von den Bronchien abgesaugt werden müssen.
Bereits am vergangenen Freitag war es so einem solchen Bronchospasmus gekommen, bei dem Franziskus an seinem eigenen Erbrochenen hätte ersticken können. Und wie zuvor wurde auch am Montagnachmittag die nicht-invasive mechanische Beatmung wieder aufgenommen. Laut Mitteilung blieb der 88-jährige Papst bei der Behandlung wach, orientiert und kooperativ. Die Prognose des an komplexen Infekten an Atemwegen und Lunge erkrankten Papstes bleibe weiter ungewiss. In verschiedenen Online-Medien hieß es aber zuletzt, der Zustand von Franziskus sei nun extrem kritisch.
Seit 18 Tagen Krankenhaus
Seit nunmehr 18 Tagen ist Papst Franziskus im Krankenhaus und wurde seitdem nicht gesehen. Anders als Papst Johannes Paul II., der sich auch auf dem Krankenbett fotografieren ließ, nutzt Franziskus dieses Mittel der Kommunikation aktuell nicht. Jeder reagiere in einer solchen Situation anders, hieß es als mögliche Begründung von Vatikan-Quellen am Montag. Man müsse auch die Wahrnehmung der kranken Person berücksichtigen. Zudem handle es sich um ein komplexes Krankheits- und Therapiebild mit noch ungewisser Prognose. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen sei, werde es sicher Möglichkeiten geben, sich selbst ein Bild vom Zustand des 88-Jährigen Kirchenoberhaupts zu machen.
Das heizt Spekulationen über den wirklichen Zustand des Papstes an, über den der Vatikan zum Teil überraschend detailliert kommuniziert. So geschehen etwa am vergangenem Freitag sowie am heutigen Montag, als offiziell von neuerlichen Atemkrisen berichtet wurde, bei der Franziskus an seinem eigenen Erbrochenen hätte ersticken können.

Im Laufe des Montagmorgens war Franziskus' Zustand noch als stabil bezeichnet worden - wie an den beiden Tagen zuvor. Dies sei in dieser Situation an sich schon ein gutes Zeichen, hieß es dazu aus Vatikan-Quellen. Kirchensprecher bestätigten ebenfalls, dass Franziskus nach einer Nacht des Ausruhens aufgestanden sei, gefrühstückt und seine Therapien wieder aufgenommen habe.
Franziskus, dem schon als junger Mann ein Teil des rechten Lungenflügels entfernt wurde, unterzieht sich immer wieder Sauerstofftherapien sowie Atemübungen. Komplexe Infektionen der Atemwege und eine beidseitige Lungenentzündung, die sich laut Ärzten der Behandlung entsprechend normal entwickelt, machen dies notwendig.
Ärzte bleiben bei Prognosen zurückhaltend
Die Prognose der Ärzte bleibt jedoch weiter zurückhaltend. Wohl auch aus diesem Grund ist derzeit keine weitere Pressekonferenz der Mediziner geplant. Eine Woche nach Einweisung des Papstes in die römische Gemelli-Klinik am 14. Februar hatten behandelnde Ärzte die Journalisten umfassend über Zustand und Behandlung des Papstes informiert.
Öffentlich möchte sich der Vatikan auch nicht zu Spekulationen über eine krankheitsbedingten Anpassung des Wohnortes von Papst Franziskus äußern. Der gebürtige Argentinier bewohnt anders als seine Vorgänger eine kleine Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta. Angesichts einer möglicherweise längeren Krankheitsphase und der Gefahr einer neuerlichen Atemkrise nach seiner Rückkehr wären seine dortigen Betreuer und die derzeitige medizintechnische Ausstattung vermutlich nicht mehr angemessen.
Zunächst aber wird ein längerer Klinikaufenthalt des Oberhaupts von 1,4 Milliarden Katholiken erwartet. Seit letzter Woche Montag beten jeden Abend Tausende Menschen für eine Genesung des Papstes. Diesen Rosenkranzandachten auf dem Petersplatz steht immer ein anderer Kardinal vor. Wie lange sie fortgesetzt werden sollen, ist derzeit ungewiss. An diesem Montagabend ist ein Gebetstreffen bereits organisiert - diesmal geleitet von Kardinal Robert Prevost, dem Leiter der vatikanischen Bischofsbehörde.
Hinweis: Dieser Text wurde zuletzt am 03.03.2025 um 22.21 Uhr aktualisiert