Nach der Wahl von Bischof Georg Bätzing zum Vorsitzenden der Bischofskonferenz
Reaktionen aus dem Bistum Limburg
Bischof Georg Bätzing ist neuer Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Erste Reaktionen zu seiner Wahl aus dem Bistum Limburg:
Stellungnahme Barbara Wieland:
„Ich bin überrascht, dass Bischof Bätzing zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt worden ist. Bei der Diözesansynodalrats-Sitzung am vergangenen Samstag zeichnete sich das noch nicht ab, und ich hatte auch den Eindruck, dass er selbst gar nicht damit rechnete. Ich halte das für eine enorm große Herausforderung, vor der er nun steht: zum einen die wachsende Aufgabenvielfalt, in die er sich auch erst einmal wird einarbeiten müssen, zum anderen die drei ganz großen Themen, die anstehen: Der Synodale Weg, der Ökumenische Kirchentag im nächsten Jahr in Frankfurt und der Umgang mit den Ergebnissen der MHG-Studie in den unterschiedlichen Bistümern und gemeinsam in der DBK. Es stellt sich die Frage, wie die katholische Kirche mit dem offenkundigen Versagen in Bezug auf Missbrauch so umgeht, dass man den Weg zur Evangelisierung wiederfindet und sich nicht nur mit der Selbstbeschäftigung aufhält. Dieser Umschwung muss unter seinem Vorsitz gelingen. Und zwar moderierend, der Konferenz vorsitzend, aber trotzdem auch alle ins Boot bekommend. Ich bin gespannt, wie er diesen Weg so gestalten kann, dass der Blick nach vorne, auf unsere eigentlichen Inhalte und Ziele als Kirche wieder deutlich wird. Eine evangeliserende Kirche in einer säkularen Gesellschaft zu werden – das ist eine sehr große Aufgabe.“
Barbara Wieland (Frankfurt) ist Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken und gehört der Synodalversammlung des Synodalen Wegs an.
Stellungnahme Ingeborg Schillai:
„Ich freue mich, dass Bischof Bätzing zum Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz gewählt wurde. Denn genau das, was in den letzten Wochen über die Anforderungen an einen neuen Vorsitzenden gesagt wurde, trifft auf ihn zu: die Fähigkeiten des Dienstes der Einheit, der Umsichtigkeit, offen auf Menschen zuzugehen, auf Menschen zu hören, im Wort Gottes stehend. Ich bin davon überzeugt, dass Bischof Bätzing diesen Dienst gewissenhaft und nicht nur gut, sondern sehr gut ausfüllen wird. Ich habe vergangene Woche noch gewitzelt, er wäre der erste Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz aus dem Bistum Limburg, aber da hat er immer abgewehrt. Ich war überrascht über seine Wahl und auch wieder nicht, denn ich arbeite ja schon einige Jahre mit ihm zusammen, und ich glaube, dass er der Kirche von Deutschland gut tut, dass er dem Synodalen Weg gut tut. Bischof Bätzing ist anerkannt, nicht nur im Bistum Limburg. Er steht für die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle, er ist ein Mensch, der andere ernst nimmt. Bischof Bätzing tut den Menschen gut. Anders kann ich es nicht sagen.“
Ingeborg Schillai (Taunusstein), Präsidentin der Limburger Diözesanversammlung
Stellungnahme Pfarrer Andreas Fuchs:
„Wir treffen uns gerade zur Klausurtagung des Bezirks Limburg, bei der alle pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Priester und Diakone des Bezirks versammelt sind, und wir werden Bischof Georg Bätzing gleich einen Glückwunsch mit einem Foto von uns allen schicken. Wir freuen uns über die Wahl zum neuen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz. Und haben viel Respekt vor unserem Bischof: Jetzt soll er das auch noch machen! Doch er hat ja gleich nach der Wahl gesagt: Er möchte das nicht allein machen, er möchte gerne auch andere mit ins Boot holen, die Verantwortung teilen und Experten mit Aufgaben versehen. Das macht Sinn. Da sind wir ganz eigennützig der Meinung: Der Mann ist Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz geworden, aber einen guten Bischof für Limburg wollen wir eben auch behalten. Wo wir ihn unterstützen können, da wollen wir ihn gerne unterstützen. Kurz: Wir freuen uns für ihn, aber er muss auch auf sich und seine Gesundheit aufpassen. Und wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu kurz kommen.“
Pfarrer Andreas Fuchs, Limburger Bezirksdekan und priesterlicher Leiter der Pfarrei St. Johannes Nepomuk, Hadamar