Rücktritt Algermissens angenommen

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Das Datum der Bekanntgabe hat Symbolcharakter. Papst Franziskus hat am Dienstag, 5. Juni, dem Hochfest des heiligen Bonifatius, den Amtsverzicht von Bischof Heinz Josef Algermissen angenommen. Dies wurde in Rom und Fulda bekannt gegeben. Text und Bild von Hans-Joachim Stoehr.

Erleben Zäsur im Bistum: (von links) Generalvikar Gerhard Stanke, Bischof Heinz Josef Algermissen, Nuntius Nikola Eterović und Weihbischof Karlheinz Diez.  Foto: Hans-Joachim Stoehr
Erleben Zäsur im Bistum: (von links) Generalvikar Gerhard Stanke, Bischof Heinz Josef Algermissen, Nuntius Nikola Eterović und Weihbischof Karlheinz Diez. Foto: Hans-Joachim Stoehr

Der päpstliche Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterović, gab die Annahme des Amtsverzichts in Fulda beim Priestertag der Diözese bekannt. Er wies darauf hin, dass das Datum der Bekanntgabe ein Wunsch Algermissens gewesen sei. Bis zur Wahl eines Diözesanadministrators leitet Weihbischof Karlheinz Diez das Bistum.

„Mit dem heutigen Tag gebe ich das Bistum Fulda in die Hände von Papst Franziskus zurück. Einem Papst, den ich wegen seiner Ideen schätze“, sagte der Bischof. Er erinnerte aber auch an Benedikt XVI., einen „großen Papst“, und an Johannes Paul II., der zweimal tief in sein Leben eingegriffen habe: 1996 bei seiner Ernennung zum Weihbischof in Paderborn und 2001 mit dem Ruf nach Fulda.

Wie sehr Bischof Algermissen an diesem für ihn einschneidenden Tag bewegt war, wurde besonders am Ende des Gottesdienstes deutlich. Da teilte der Nuntius den anwesenden Priestern und anderen Gottesdienstteilnehmern mit, dass der Rücktritt des Fuldaer Bischofs um 12 Uhr bekanntgegeben wird.

Nach seinem Dank an Gott gingen die Gedanken und der Dank Algermissen zuerst zu seinen Eltern: „Sie haben uns den Glauben überzeugend und authentisch vorgelebt, vor allem aber ohne Zwang“, so der 75-Jährige.

Den Priestern des Bistums wünschte Algermissen die Kraft des Heiligen Geistes, „die wir so nötig haben, nötiger als das tägliche Brot“. In seiner letzten Predigt vor seinem Ausscheiden als Diözesanbischof stellte er den Priestern das ständige Suchen nach der Mitte des priesterlichen Lebens vor Augen: Jesus Christus. Er könne ihnen die Schwungkraft des Geistes verleihen in einer Gesellschaft, die in Gefahr ist, in einen Kollaps zu rutschen.

Nuntius Eterović dankte Algermissen, dass er in seiner liebenswürdigen Art Menschen zu Christus geführt habe. Mit Blick auf die Bischofskonferenz fügte er hinzu: „Er hat wertvolle Beiträge geliefert – als Vorsitzender der Ökumene- Kommission sowie als Präsident von Pax Christi.“ Eterović verwies zudem darauf, dass er bei den Herbstvollversammlungen ein großherziger Gastgeber gewesen sei, auch für ihn, den Nuntius.

Mit Bischof Algermissen geht auch die Amtszeit von Generalvikar Gerhard Stanke zu Ende. Algermissen nannte ihn seinen „Zwilling“. „Durch deine Kompetenz und deine Menschlichkeit bist du im Bistum sehr geschätzt.“ Stanke war seit zehn Jahren Generalvikar. Weihbischof Diez dankte dem scheidenden Bischof, dass er vor allem den Ruf Gottes angenommen habe. Er wies darauf hin, dass innerhalb der nächsten acht Tage ein Diözesanadministrator gewählt wird. Die Wahl liege in der Verantwortung von Domdechant Werner Kathrein.