Carl-Sonnenschein-Preis
Sie bieten anderen ein Zuhause
Die Caritas-Gemeinschaftsstiftung in Osnabrück hat den diesjährigen Carl-Sonnenschein-Preis an Gruppen und Personen verliehen, die anderen ein Zuhause geben – im tatsächlichen oder übertragenen Sinne.
„Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ lautet das Motto der diesjährigen Caritas-Kampagne. Und so vergab die Jury für den Carl-Sonnenschein-Preis ihre Auszeichnungen in diesem Jahr an Initiativen, die den Begriff „Zuhause“ mit Leben füllen und auf unterschiedliche Weise erfahrbar machen, was es heißt, sich zu Hause zu fühlen. 10 000 Euro stellt die Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück jedes Jahr für den Preis zur Verfügung, um freiwilliges Engagement zu würdigen und zu fördern.
Bei der Verleihung des Carl-Sonnenschein-Preises, die im Nino-Hochbau in Nordhorn stattfand, wurden fünf Projekte und zwei Einzelpersonen aus dem Bistum Osnabrück von Weihbischof Johannes Wübbe ausgezeichnet. Wübbe ist Vorsitzender des Stiftungsrates der Caritas-Gemeinschaftsstiftung Osnabrück. Je 2000 Euro gingen an die Geben-und-Nehmen-Box in Nordhorn, den Ambulanten Hospizdienst aus Wittmund (Ostfriesland), das Team der Obdachlosenunterkunft aus Glandorf sowie an die Projekte Elrond e.V. und ConnAct global aus Osnabrück.
Als Einzelpersonen wurden Rosi Linkert und Brigitte Juth für ihr Engagement in der Basargruppe der Kirchengemeinde Maria Königin in Lingen jeweils mit einem Präsentkorb geehrt.
Die Geben-und-Nehmen-Box neben der Nordhorner St. Augustinus-Kirche ist ein Angebot der Kolpingsfamilie und lädt zum Tauschen von Alltagsgegenständen, Kleidung und Spielsachen ein.
Reisende aus aller Welt und Einheimische zusammenbringen
Die Engagierten im Ambulanten Hospizdienst im ostfriesischen Wittmund ermöglichen es Menschen, auf Wunsch die letzte Phase ihres Lebens begleitet zu Hause zu verbringen. Im Team der Obdachlosenunterkunft in Glandorf betreuen 16 Ehrenamtliche die Übernachtungsstelle für umherziehende Wohnungslose.
Der Verein Elrond aus Osnabrück gibt ehemals Drogenabhängigen mit einer Wohnmöglichkeit ein neues Zuhause und eine Arbeit im eigenen Umzugsunternehmen.
Das Projekt „ConnAct global“ wurde von den Studentinnen Nina Müller und Marlene Eimterbäumer ins Leben gerufen. Sie arbeiten an einer digitalen Plattform, um auf der ganzen Welt Reisende mit Einheimischen in sozialen, ökologischen oder kulturellen Projekten zusammenzubringen, und greifen dabei auf Netzwerke der Kirche zurück.
Mit jeweils einem Präsentkorb ehrte die Jury Rosi Linkert und Brigitte Juth. Die beiden Frauen leiten seit mehr als 30 Jahren die Basargruppe der Kirchengemeinde Maria Königin in Lingen. In der Gruppe treffen sich regelmäßig rund 30 Frauen zwischen 30 und 87 Jahren und fühlen sich zu Hause – beim Nähen, Basteln und Handarbeiten und bei Gesprächen über Freud und Leid.
Weihbischof Wübbe sagte, es habe den Stiftungsrat der Caritas-Gemeinschaftsstiftung beeindruckt, wie viele Projekte für den Sonnenschein-Preis 2018 vorgeschlagen wurden. Sie alle setzten sich dafür ein, dass Menschen ein Gefühl von Zuhause erfahren. „Als Kirche sind wir gefordert, uns einzumischen und uns in der politischen Diskussion dafür einzusetzen, dass die Rahmenbedingungen stimmen und günstiger, bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann.“ (kb)