Welttag für Großeltern und Senioren

Sie verbindet ein besonderes Band

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Ein Gottesdienst für Senioren und eben auch für Großeltern wird an diesem Wochenende gefeiert. Damit soll auf die besondere Rolle von Oma und Opa für die Familien und die Gesellschaft hingewiesen werden.


Viele Kinder lieben es, Zeit mit den Großeltern zu verbringen (Symbolfoto). Während des Lockdowns sprangen Großeltern oft auch als Betreuung ein. Foto: istockphoto/getty images

Papst Franziskus hat den letzten Sonntag im Juli zum „Welttag für Großeltern und Senioren“ erklärt. Einige Gemeinden feiern das mit einem besonderen Gottesdienst, zu dem sie eingeladen haben unter dem Motto: Bringt Eure Enkel mit! Geht mit Oma und Opa zur Kirche! 

Auch in der Pfarreiengemeinschaft Geeste finden an diesem Wochenende besonders gestaltete Gottesdienste statt, in allen vier Kirchen des Verbundes, also in Dalum, Osterbrock, Geeste und Groß Hesepe. Darauf freut sich Gemeindereferentin Annegret Marien schon, denn in der Corona-Zeit habe es keine Angebote für Senioren geben können. Es sei auch schon eine Weile her, dass im Zuge einer Erstkommunionvorbereitung ein Nachmitttag zum Thema Segen für die Kinder und ihre Großeltern stattfand. Dieser Tag sei bei allen Beteiligten gut angekommen.

Es ist oft ein besonderes Band, das Großeltern und ihre Enkel verbindet. In der Corona-Pandemie haben manche Senioren ihre Enkel aber lange Zeit nicht treffen können, andere Großväter und -mütter wiederum mussten als Betreuung einspringen, weil die Kitas geschlossen waren. So hat es auch Gaby Kleene aus Groß Hesepe erlebt. Die 66-Jährige hat drei Töchter und vier Enkelkinder. Zwei Enkelinnen wohnen in Ueckermünde in Mecklenburg-Vorpommern. Der sonst übliche Verwandtenbesuch in den Winterferien von Mecklenburg-Vorpommern konnte zum Beispiel wegen des Lockdowns in diesem Jahr nicht stattfinden. Immerhin sind mit den Mädchen  Videoanrufe möglich, mit fünf und acht Jahren sind die Enkelinnen dafür alt genug.

Wenn Opa kocht, waschen die Enkel die Kartoffeln

Zum Ausgleich hat Gaby Kleene aber die Enkelkinder, die in der Nähe wohnen, oft gesehen, eine Zeitlang sogar täglich. Weil die Krippe und der Kindergarten während des Lockdowns geschlossen waren, sprangen Oma und Opa in Groß Hesepe als Betreuung für die zwei und fünf Jahre alten Jungen ein. So konnten die Eltern weiter arbeiten; Gaby Kleenes Tochter ist beim Gesundheitsamt beschäftigt. 

Normalerweise kommen die Enkelkinder donnerstags für einen Nachmittag zu Besuch, im Lockdown mussten sie aber von morgens bis abends betreut werden. „Das war schön und auch anstrengend“, sagt Gaby Kleene, denn der Kleine war damals ja erst eineinhalb Jahre alt. Und ein kleines Kind muss einfach permanent betreut werden. Das klappte aber gut. Die Jungen durften helfen, wenn Opa kochte, konnten zum Beispiel am Waschbecken die Kartoffeln waschen. 

Nach dem Mittagsschlaf ging es mit dem Bollerwagen nach draußen, Spaziergänge führten zu Weiden mit Lamas und mit Ponys, aber auch in die Kirche. Dort stellten die Jungen zusammen mit Oma und Opa ein Licht auf. 

Die besondere Atmosphäre in der Kirche habe die Kinder fasziniert, sagt Kleene. Sicher würden sie gerne mit zum Großelterngottesdienst am 25. Juli gehen und wären sehr stolz, Oma und Opa zu begleiten, meint sie. Ob es am Sonntag mit dem Kirchgang klappt, ist noch nicht klar, denn an dem Tag steht auch eine weite Fahrt nach Ueckermünde auf dem Plan: zum nächsten Betreuungseinsatz, bei den Enkelinnen in Vorpommern.

Andrea Kolhoff


Zur Sache

Großeltern spielen für ihre Enkel eine wichtige Rolle, nicht nur in Deutschland. In einigen Teilen Osteuropas wachsen Kinder bei ihren Großeltern auf, weil ihre Eltern zum Arbeiten in andere Länder gegangen sind. In vielen Regionen Afrikas werden Kinder von ihren Großmüttern großgezogen, weil die Eltern der Kinder an Aids gestorben sind. 

Um die Rolle älterer Menschen zu stärken, hat Papst Franziskus einen neuen „Welttag für Großeltern und Senioren“ eingeführt. Der Tag soll künftig jedes Jahr am vierten Sonntag im Juli begangen werden.

„Die Großeltern sind das Bindeglied zwischen den Generationen“, betont der Papst. Oft würden sie vergessen. Dabei sei ihre Stimme so wertvoll, weil sie die Völker an ihre Wurzeln erinnerten. Die pastorale Sorge für ältere Menschen dürfe in den christlichen Gemeinschaften nicht hintangestellt werden. Es sei wichtig, den „spirituellen und menschlichen Reichtum“ zu bewahren, der von Generation zu Generation weitergegeben worden sei. 

Für die Gottesdienstfeiern zum Tag der Großeltern und Senioren“ hat das Bistum Osnabrück Textvorschläge gemacht, zum Beispiel für Fürbitten.

Fürbitten
P: Ewiger Gott, der Du mit uns Menschen in jedem Alter gehst durch die Zeit und das Leben. Wir bitten Dich:
(Antwortruf: „Du sei bei uns, in unserer Mitte“, Gotteslob 182)
1. Wir beten für unsere Familien. Stärke uns im Miteinander. Lass uns die Wünsche und Bedürfnisse aller Familienmitglieder ernstnehmen und füreinander da sein. (– Du sei bei uns....)
2. Wir beten für unsere Schöpfung. Hilf uns bei ihrer Bewahrung. Schenke unseren Enkeln und allen folgenden Generationen eine lebenswerte Zukunft in ihr. (– Du sei bei uns...)
3. Wir beten für die Großeltern. Lass sie aufblühen, wenn sie ihre Enkel sehen und begleiten können. Segne sie in ihrer Liebe und in ihrer Weitergabe von Werten und Glauben. (– Du sei bei uns ...)
4. Wir beten für die Enkel. Öffne Du sie für ein achtsames Miteinander der Generationen und für Dich, den ewigen, nahen und Zukunft schenkenden Gott. (– Du sei bei uns ...)
5. Wir beten für die Verstorbenen. Schenk uns Wertschätzung für den guten Willen und die Lebensleistung der Generationen vor uns. Lass alle Verstorbenen in Frieden bei Dir ruhen. (– Du sei bei uns ...)
P: Gott, in Dir sind wir alle vereint. Erfülle uns mit Deiner Liebe. Amen.