Was uns diese Woche bewegt
Thea läuft für Afrika

Wer andere glücklich macht, macht auch sich selber glücklich. Das hat die kleine Thea Quandt aus dem Meppener Ortsteil Hemsen ganz praktisch erfahren. Und diese Geschichte ist so schön, dass ich sie einfach erzählen muss.
Thea, die älteste Tochter meines Patenkindes Maike, ist sieben Jahre alt und geht in die erste Klasse der Grundschule Hemsen. Bei einem leckeren Sonntagsfrühstück machte sie sich mit ihren zwei Schwestern kürzlich Gedanken darüber, dass nicht alle Kinder auf der Welt es so gut haben und viele sogar hungern müssen. Thea ließ das keine Ruhe, sie sprach an diesem Tag noch mehrfach mit Mama und Papa darüber – auch mit der Frage, was sie selbst für Jungen und Mädchen zum Beispiel in Afrika tun könnte.
Gemeinsam entwickelten die Quandts die Idee, dass Thea einen „kleinen Hemsener Spendenlauf“ durch ihre Siedlung macht – ganz ähnlich wie der „etwas“ größere Fastenmarsch jetzt am 23. März im nördlichen Emsland. Da wird jede Spenderin und jeder Spender gebeten, pro Kilometer bzw. Runde eine bestimmte Summe Geld zu geben. Sie setzte sich hin, malte selbst ein Bild, entwarf eine Liste und marschierte los. Zuerst zu den Nachbarn und Freunden in der Nähe, um für ihr Projekt zu werben. Die Omas und Opas, Tanten und Onkels, weitere Verwandte und auch ich als „Bonus-Oma“ bekamen ein Video per Handy. Und wir alle waren so begeistert, dass wir sofort zugesagt haben. Thea hat auch uns mit ihrer Aktion glücklich gemacht.
Zwei Wochen später lief sie dann sonntags los, fünf Runden durch ihre Siedlung in Hemsen, zeitweise begleitet von einem Schulfreund. Alle Sponsoren waren über Videos und Fotos per WhatsApp live dabei. Wenn ich diese Aufnahmen anschaue, sehe ich ein kleines Mädchen, das über das ganze Gesicht strahlt und am Ende richtig glücklich ist. Und Thea darf stolz auf sich sein, denn durch den Lauf hat sie fast 150 Euro gesammelt.
Die wird sie in einigen Tagen dem Missionskreis Pater Wernke aus Meppen übergeben, das ist eine Arbeitsgruppe des Ruller Wallfahrtsvereins. Sie unterstützt unter anderem Waisenkinder und Schulen in Mosambik. Vorsitzender Ansgar Temmen war genauso begeistert von der Aktion wie wir. Er wird die Familie mit einem Vorstandskollegen persönlich besuchen und Thea dann auch erzählen, wo genau das Geld eingesetzt wird. Und ich sehe sie schon jetzt wieder strahlen.
Im nächsten Jahr möchte sie ihren Lauf wiederholen und ihre Schwester Ella will dann ebenfalls mitmachen. Wer weiß, vielleicht wird eine kleine Tradition daraus und 2027 geht auch die dritte Schwester Anni mit an den Start. Und wie es sich als gute Patentante gehört, werde ich da dann auf jeden Fall an der Ziellinie stehen. Denn auch Anni ist mein Patenkind.