Kirchentag beginnt heute

Treffen zeigt Weltoffenheit

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Vier Personen halten ein Transparent mit der Losung des Kirchentags
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Foto: Kirchentag/Jens Schulze

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Generalsekretärin Kristin Jahn, Landesbischof Ralf Meister, Präsidentin Anja Siegesmund, Oberbürgermeister Belit Onay mit der Losung des Kirchentags

Die Niedersächsische Landesregierung beteiligt sich am heute (Mittwoch) beginnenden Evangelischen Kirchentag in Hannover. Die Grünen-Fraktion lobte das Treffen für sein Zeichen für Weltoffenheit.

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) und sein rot-grünes Kabinett sehen dem Start des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentags am heutigen Mittwoch in Hannover mit Spannung entgegen. Er freue sich sehr darüber, dass die niedersächsische Landeshauptstadt erneut Gastgeber dieser großen christlichen Veranstaltung mit hunderttausenden Menschen sei, sagte Weil: „Der Kirchentag kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück.“ Auch die Grünen-Fraktion im Landtag stellte sich hinter das Großereignis. Zum Kirchentag werden bis zum Sonntag rund 100.000 Dauerteilnehmer erwartet.

Weil, seine Stellvertreterin Julia Willie Hamburg (Grüne) und auch sein designierter Nachfolger Olaf Lies (SPD) werden unter anderem am Eröffnungsgottesdienst des Kirchentages teilnehmen und sich an weiteren Veranstaltungen beteiligen. Lies soll am 20. Mai vom Landtag zum neuen Ministerpräsidenten gewählt werden - Weil hatte Anfang April seinen Rückzug von seinen Ämtern bekanntgegeben. Auch Innenministerin Daniela Behrens und Wissenschaftsminister Falko Mohrs (beide SPD) sowie Agrarministerin Miriam Staudte und Finanzminister Gerald Heere (beide Grüne) wollen zum Kirchentag kommen und zum Teil bei Veranstaltungen mitwirken.

Die Gründung der evangelischen Laienbewegung vor 76 Jahren sei eine Reaktion auf die Zeit des Nationalsozialismus und den fehlenden Widerstand der Amtskirche gewesen, sagte Weil. Unter der Losung 'mutig - stark - beherzt' werde nun ausdrücklich zur Verteidigung der Demokratie eingeladen. „Dass Demokratie, Frieden und die Achtung der Menschenwürde keine Selbstverständlichkeiten sind, zeigen zahlreiche aktuelle Entwicklungen“, betonte Weil. Er hoffe, dass „wir gemeinsam ein starkes Zeichen für Toleranz, Respekt und ein demokratisches Miteinander setzen können“.

Niedersachsen sei heute ein Land mit zahlreichen Religionen, sagte Weil weiter. Neben den beiden großen christlichen Kirchen seien Orthodoxe Kirchen, Judentum, Islam und andere Glaubensgemeinschaften fest etabliert, viele Menschen seien aber auch konfessionslos. „Wichtig ist, dass alle versuchen im Austausch zu bleiben und einen respektvollen Umgang miteinander pflegen.“

Der religionspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Pascal Mennen, sagte mit Blick auf das Kirchentagsmotto: „In Zeiten gesellschaftlicher Verunsicherung und wachsender Angriffe auf unsere demokratischen Werte ist eine mutige und beherzte Haltung unverzichtbar.“ Die Grünen unterstützten ausdrücklich das gesellschaftliche Engagement der Kirche und ihr „unerschütterliches Bekenntnis zu einer offenen, toleranten und solidarischen Gesellschaft“. (epd)

Hier geht es zum Online-Auftritt des Kirchentags.