Närrische Wortgirlanden von Fastnachtsgrößen und Karnevalsgiganten inmitten des Schunkel-Lockdowns.
Tusch, Helau und Trallala, Humor ist trotz Corona da!
„Ein wahrer Narr verdrängt den Ernst des Lebens nicht“
Welch eine Zeit wir doch durchlebten! Im letzten Jahr in Saus und Braus
zur Fastnacht wir nach Spaß noch strebten. Jetzt, heißt es, fällt die Fastnacht aus.
Doch muss das fröhlich-bunte Treiben auch so, wie sonst man’s zelebriert,
coronahalber unterbleiben, wird trotzdem manches inszeniert.
Gehst du im Internet spazieren, wird mancher, der sonst in der Bütt,
dir seine Verse deklamieren im Homeoffice, in seiner Hütt.
Mag auch das Publikum ihm fehlen, das sonst ihn mit Applaus beglückt –
er kann ja täglich online zählen, wer den „Gefällt mir“- Button drückt.
Es singen Leute Fastnachtslieder, manch neues Werk, manch alten Hit,
kannst hör’n und seh’n sie immer wieder, und wenn du Lust hast, singst du mit.
Du musst nicht weite Wege laufen zur Sitzung irgendwo im Saal,
kannst online dir ein Ticket kaufen für eine Streamung deiner Wahl.
Du kannst die Narretei genießen im Internet und per TV –
in Fülle die Ideen sprießen. Darauf ein donnerndes Helau!
Ist auch so nicht zu ersetzen das Miteinander vieler Leut –
es sind die Narren hoch zu schätzen, die spenden Spaß jetzt an der Freud.
Die unverdrossen Verse dichten und Fastnacht üben auf Distanz,
auf volle Säle mal verzichten und auf direkte Resonanz.
Weil sie in dieser Zeit verstehen, sie sind nicht wichtig nur allein.
Es muss ums Wohl von allen gehen, schränkt es mich selber auch mal ein.
So manche and’re Narr’n im Netze, die leider überaus aktiv,
verbreiten nichts als Hass und Hetze, verkleidet als informativ.
Für ihre Rechte demonstrieren als „Freiheitskämpfer“ sie vereint –
doch sieht man es beim Demaskieren klar, welche Rechte hier gemeint.
Verwechslung gilt’s hier zu vermeiden. Den echten Narr’n gewissenhaft
von solchen Narr’n zu unterscheiden, ist eine eig’ne Wissenschaft.
Ein wahrer Narr, möchte ich betonen, verdrängt den Ernst des Lebens nicht,
dem Freud und Leid stets innewohnen, und sieht ihm offen ins Gesicht.
Maria Weißenberger ist die ungekrönte Königin des fassenachtlichen Versmaßes.