Neue Urnenfächer in Kolumbariumskirche
Verstorbene bleiben vom Leben umgeben
Um Platz für 400 Urnen erweitert wurde das Kolumbarium in der Osnabrücker Kirche Heilige Familie. Zu den bereits bestehenden zwei Reihen mit Urnenfächern, die sich in den Rundbögen links und rechts vom Eingangsbereich befinden, kam jeweils eine mittlere Reihe mit Urnenfächern hinzu.
Dennoch ist in den Gängen nach wie vor genügend Raum, um an den Fächern entlangzugehen, auch mit Rollator oder Rollstuhl. Insgesamt ist jetzt Platz für 1250 Urnen vorhanden, in Doppel- oder Einzelgrabkammern.
Die Möglichkeit einer Erweiterung war bereits in den Plänen zum Umbau des Gotteshauses zur Kolumbariumskirche bedacht worden. Allerdings habe man nicht damit gererchnet, dass die Erweiterung so schnell kommen werde, berichtet Diakon Harald Niermann. Doch die Nachfrage nach Urnenplätzen in der Kirche Heilige Familie ist groß. Viele, die sich zu Lebzeiten schon ein Fach aussuchen, tröste der Gedanke, dass sie nach ihrem Tod inmitten der Gemeinde sein werden, sagt Diakon Niermann.
Die Arbeiten zur Erweiterung um eine dritte Urnenfachreihe je Halbrund gingen zügig voran. Dazu wurde eine Holzkonstruktion errichtet und mit Beton ummantelt. Eine erste Bestattung in einem der neuen Fächer hat bereits stattgefunden.
Erinnerungsbuch mit vielen Einträgen
Im Eingangsbereich liegen auf den Tischchen Bücher aus, in denen zum einen der Verstorbenen gedacht wird, zum anderen Angehörige ihre Gedanken und Gefühle notieren können. In das Erinnerungsbuch wird oft hineingeschrieben. Anhand der Einträge können Leser verfolgen, wie die trauernden Angehörigen durch Gefühle des Schmerzes, des Kummers, der Klage, aber auch der Dankbarkeit für gemeinsame Stunden gehen. Ein häufiger Eintrag lautet: „In unserem Herzen bleibst du unvergessen.“
Das Gedenken an die Verstorbenen hat in der Kirche Heilige Familie einen festen Platz bekommen. Zweimal im Jahr findet eine Trauerandacht statt, mit anschließendem Kaffeetrinken und Gelegenheit zum Austausch. Am zweiten Weihnachtstag wurde nachmittags eine Trostandacht angeboten, die gut aufgenommen wurde.
Gemeindereferentin Gisela Eiken-Fabian und Diakon Niermann nutzen auch einen kleinen angrenzenden Beichtraum als Rückzugsort für ein spontanes Gespräch mit Angehörigen, wenn es sich so ergibt. Denn in den Gängen zwischen den Urnenfächern trifft man immer wieder trauernde Angehörige an, mit einer Blume in der Hand, die sie vorbeibringen wollen, oder still vor der Namenstafel verweilend. (kol)