Neue Orgel für St. Jakobus

Von Manchester nach Sögel

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Zum 150. Weihetag im kommenden Jahr soll eine neue Orgel die Kirche St. Jakobus in Sögel mit neuem Klang erfüllen. Ihr Einbau bildet jetzt den Abschluss eines vierjährigen Renovierungsprogramms.


Die neue Orgel wird in den Prospekt der alten Orgel eingebaut. Foto: Klaus Dieckmann

Pfarrer Bernhard Horstmann hofft, dass die neue Orgel zu Weihnachten die Liturgie und den Gesang der Gläubigen begleiten kann. Das hatte die Kirchengemeinde ohnehin ins Auge gefasst. Die Auswirkungen der Corona-Krise machten dem Zeitplan aber einen Strich durch die Rechnung. Eigentlich sollte das neue Instrument bereits zum Advent in St. Jakobus erklingen.

Einbau und Intonation der Orgel liegen in den Händen der Orgelbaufirma Schulte. Das Unternehmen aus Kürten im Bergischen Land begleitet die Sögeler Pfarrei bei der Suche nach einer neuen Kirchenorgel seit vier Jahren. Im Herbst 2016 wurde man im englischen Manchester fündig. Zuversichtlich steckten Pfarrei und Orgelbaufirma den Montagebeginn für Anfang Juni dieses Jahres ab. Aufgrund der Pandemie konnten Zulieferunternehmen einzelne Elemente jedoch nicht fristgerecht bereitstellen. Dekanatskirchenmusiker Jörg Christian Freese blickt der Fertigstellung mit „großer Vorfreude“ entgegen, muss der Regionalkantor doch seit seinem Dienstantritt vor eineinhalb Jahren auf einem elektronischen Instrument spielen.

Dabei ist die neue Orgel eher eine alte. Baujahr 1886 ist das Instrument. Die bisherige Orgel in St. Jakobus war noch nicht einmal sechs Jahrzehnte alt. „Eine Erneuerung war unumgänglich“, unterstreicht Freese. Aufwändige Reparaturen hätten angestanden. Als „nachhaltige Lösung“ bot sich der Einbau eines neuen Klangkörpers ein. Da kam die Orgel aus Manchester gerade recht. 

2220 hölzerne und metallische Pfeifen

Das Instrument füge sich architektonisch gut in das Turmzimmer ein und entspreche vom Klangvolumen her dem Kirchenraum. Es sei hervorragend geeignet, die Gemeinde beim Gesang zu begleiten, betont Freese. 

Die Arbeiten zur Erneuerung des Kircheninstruments laufen weitgehend im Hintergrund. Denn der Prospekt der ehemaligen Orgel bleibt erhalten. „Äußere Elemente der alten Orgel sind integriert“, erläutert Freese. Nach der Restaurierung soll die um zehn auf 40 Register erweiterte Orgel mit ihren 2220 hölzernen und metallischen Pfeifen den Kirchenraum neu erfüllen. 

Für die Installation der neuen Orgel nimmt die Pfarrei  laut Pfarrer Horstmann 250 000 Euro in die Hand. Damit beläuft sich das vierjährige Renovierungsprogramm auf 1,43 Millionen Euro. 2017 war die Fassade des Turms für 350 000 Euro saniert worden. Die Restauration des Innenraums mit einer zehnmonatigen Schließung von Mai 2019 bis März 2020 steht mit 830 000 Euro zu Buche. Bei der Finanzierung kann die Gemeinde auf Mittel des Bistums sowie Zuwendungen von Förderern bauen, die rund 60 Prozent der Aufwendungen abdecken.

Klaus Dieckmann