Politisches Planspiel am Meppener Gymnasium
Weltpolitik im Klassenzimmer

Foto: Gymnasium Marianum Meppen
Es war ein Tag voller Diplomatie, Diskussionen und Verhandlungen. Beim simulierten Planspiel am Meppener Marianum lernten Schülerinnen und Schüler, wie komplex Weltpolitik ist.
Am Meppener Gymnasium Marianum tauchten 160 Abiturientinnen und Abiturienten in die ganz großen Themen der Politik ein. Es ging um weltpolitische Fragen wie diese: „Kinderarbeit: Wie kann die Ausbeutung gestoppt werden?“ oder „Der Nah-Ost-Konflikt: Eine Lösung in naher Zukunft?“ und „Soziale Spaltung: Wie kann die Schere zwischen Arm und Reich verringert werden?“.
In Kooperation dreier emsländischer Gymnasien (Windthorst-Gymnasium Meppen, Gymnasium Papenburg, Meppener Marianum) führten die jungen Erwachsenen ein politisches Planspiel aus. MarMUN heißt das, ist eine Anlehnung an die bekannte Veranstaltung OLMUN in Oldenburg. Bei einer MUN handelt es sich um ein Planspiel, also eine Simulation, über die Vereinten Nationen (UN). In diesem übernehmen die Teilnehmenden die Rolle von Delegierten der verschiedenen Staaten in den unterschiedlichen Organen der UN.
Die Organisatoren der MarMUN hatten die Veranstaltungen unter das Leitthema „Zukunftsfähigkeit - Wie endet das 21. Jahrhundert?“ gestellt. Meppens Bürgermeister Helmut Knurbein griff in seiner Eröffnungsrede auf das Motto zurück.
Zukunft engagiert gestalten.
Er sagte: „Klimawandel, Energiewende, Wohnungsnot, Krieg, Inflation. Um trotz all dieser Herausforderungen positiv in die Zukunft blicken zu können“, sei es eine Grundvoraussetzung, sich mit den Themen unserer Zeit zu beschäftigen. „Und", so Knurbein „die Zukunft engagiert zu gestalten“.
Ins gleiche Horn blies Hermann-Josef Rave, Schulleiter am Marianum. Er gab zu bedenken, dass ein politisches Planspiel zwar nicht die komplexen Fragen der Welt lösen, aber doch an die Notwendigkeit politischer Partizipation und Kompromissbereitschaft appellieren könne.
Im Anschluss an die Eröffnung machten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer hochmotiviert an die Arbeit. In den unterschiedlichen Arbeitsgruppen, Räten und Komitees wurde leidenschaftlich debattiert und um Lösungen gerungen. Die Idee? Ein Nacheifern der diplomatischen Realität. Policy Statements, Lobbying- und Debattierphasen sorgten für abwechslungsreiche Denkprozesse.
Ein Highlight war die Erstürmung des Sicherheitsrates durch eine sechste Klasse, in deren Folge die Mitglieder des Rates zur vorher eingeweihten Meppener Freilichtbühne evakuiert wurden. Dort setzten die jungen Erwachsenen ihre Arbeit dann fort.
Am Ende des Tages versammelten sich alle Delegierten wieder in der Aula zur Abschlusszeremonie. Dort präsentierten sie die Ergebnisse ihrer jeweiligen Fragestellungen. Man war sich einig: Es war ein Tag des intensiven Austauschs. Einer, der über Schulhofgrenzen hinweg die Komplexität von Politik und Diplomatie vermittelt hat.
Dem Verein Ehemaliger Förderer des Gymnasiums Marianum e.V. gilt ein herzlicher Dank für das Sponsern der MarMUN-Banner und der Flaggenhalter der Delegierten.