In Leichter Sprache
Weniger Barrieren im Diözesan-Museum Osnabrück

Foto: Lisa Discher
Inga Möller, Dirk Storm und Jessica Löscher im Diözesanmuseum. Vor ihnen: Die Bischofs-Statue.
Im Diözesan-Museum geht es um die Geschichte vom Bistum Osnabrück.
Jessica Löscher arbeitet im Museum.
Sie möchte, dass viele Menschen gerne ins Museum kommen.
Und: Dass sie etwas über die Geschichte vom Bistum Osnabrück erfahren.
Jeder soll sich im Museum gut zurecht-finden und sich wohl-fühlen.
Auch Menschen mit Behinderung.
Es soll also weniger Barrieren geben und mehr Teilhabe.
Auch das Christophorus-Werk in Lingen setzt sich für mehr Teilhabe ein.
Ein Beispiel:
Im Christophorus-Werk gibt es das Büro für Leichte Sprache: BES•SER verstehen.
Und: Das Christophorus-Werk hat eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung.
Einige von den Beschäftigten aus der Werkstatt
arbeiten an manchen Tagen für das Büro für Leichte Sprache.
Sie sind dann als Prüfer und Prüferinnen tätig.
Ihre Aufgabe ist es, Texte in Leichter Sprache zu prüfen.
Sie prüfen, ob die Texte auch wirklich gut zu verstehen sind.
Wenn nicht, werden die Texte verändert.
Damit die Texte leichter zu verstehen sind.
Die Texte sind zum Beispiel: Berichte in Zeitschriften, Broschüren oder im Internet.
Schwierige Texte sind nicht die einzige Barriere für Menschen mit Behinderung.
Für jeden gibt es andere Barrieren. Je nach Art der Behinderung.
Barrieren sind zum Beispiel auch:
Treppen-Stufen, holprige Wege, sehr klein geschriebene Texte auf Info-Tafeln.
Oder: Undeutliche Weg-Beschreibungen oder Hinweis-Schilder.
Museum und Büro für Leichte Sprache arbeiten zusammen
Jessica Löscher wollte wissen: Welche Barrieren gibt es im Museum?
Deshalb hat sie das Büro BES•SER verstehen um Hilfe gebeten.
Schon vorher gab es bei 3 anderen Projekten eine Zusammen-Arbeit.
Jessica Löscher sagt:
Die Prüfer und Prüferinnen aus dem Christophorus-Werk sind Experten.
Sie wissen genau, was Barrieren sind.
Im Oktober und November 2024 war die Prüf-Gruppe dann 3-mal im Museum.
Alle haben genau hin-geschaut und ihnen sind sofort einige Barrieren aufgefallen.
Barriere Nummer 1:
Die liegende Figur vom Bischof Konrad müsste auf einem tieferen Podest sein.
Denn der Rollstuhl-Fahrer Dirk Storm sagt:
Den Bischof Konrad sieht man nicht so doll.
Die Prüfer und Prüferinnen haben noch einige Dinge mehr entdeckt,
die für Rollstuhl-Fahrer zu hoch sind. Und deshalb nicht zu sehen sind.
Barriere Nummer 2:
Die Beschilderung zum Beispiel am Eingang des Museums.
Inga Möller zeigt auf eine große Holz-Tür. Sie sagt:
Hier erkennt man zum Beispiel nicht, dass es da ins Museum rein-geht.
Da müsste das Wort Eingang stehen. Das wäre besser.
Aber: An der Tür steht in kleinen grauen Buchstaben nur das Wort: Museum.
Auch andere Hinweis-Schilder fand die Prüf-Gruppe zu klein.
Manche sind schlecht zu sehen, weil sie an der falschen Stelle sind.
Jessica Löscher hat schon angefangen, Beschriftungen und Schilder zu verändern.
Mit größeren Buchstaben, kräftigeren Farben
und mit Wörtern, die man besser versteht.
Barriere Nummer 3:
Im Museum gibt es Schau-Kästen zum Beispiel aus Glas.
In einem Schau-Kasten stehen sehr alte Vasen.
Auf einer Info-Tafel steht eine kurze Beschreibung. Zum Beispiel:
Woher die Vasen kommen und für was die Vasen genutzt wurden.
Aber: Als Rollstuhl-Fahrer kann man die Info-Tafel nicht sehen.
Von solchen Barrieren gibt es noch einige mehr im Museum.
Barriere Nummer 4:
Auf den Info-Schildern im Museum ist fast alles in Fach-Sprache.
Also sehr lange Texte mit vielen Fach-Begriffen und Fremd-Wörtern.
Jessica Löscher sagt:
Die Texte zu verstehen, ist für viele Menschen schwierig.
Deshalb soll es bald einen Audio-Guide im Museum geben.
Das ist ein englisches Wort. Man spricht es so: Au-Dio-Gaid.
Mit einem Audio-Guide kann man sich Informationen anhören.
Demnächst auch in Leichter Sprache.
Das bedeutet: Man schaut sich die Ausstellungs-Stücke an
und hört gleichzeitig eine einfache Beschreibung dazu.
Jessica Löscher sagt:
Wir vom Museum finden es wichtig,
dass möglichst alle Menschen einen leichten Zugang zum Museum haben.
Und verstehen, was in einer Ausstellung gezeigt wird.
Deshalb freut sich Jessica Löscher über die vielen Ideen
und Verbesserungs-Vorschläge von den Prüfern und Prüferinnen aus Lingen.
Jetzt wird genau überlegt,
welche von den Verbesserungen zuerst gemacht werden.
Auf jeden Fall wird das Museum demnächst weniger Barrieren haben.