Kurs "Fit für den Start"

Weniger Stress für junge Familien

Image
21_06_fit_fuer_start.jpg

Der Kurs „Fit für den Start ... und das Baby kann kommen“ der Katholischen Familienbildungsstätte (FABI) Osnabrück ermöglicht jungen Familien einen stressfreien Start in die Elternschaft. Das wurde jetzt durch eine Evaluation der Hochschule Hannover wissenschaftlich belegt. Was das für den Kurs bedeutet, erklärt Koordinatorin Sabine Schmidt. 


Sabine Schmidt koordiniert den Kurs "Fit für den Start".
Foto: privat

Bestätigt Sie die Evaluation in Ihrer Arbeit?

Wir sind sehr froh, dass wir mit unserem Kurs anscheinend tatsächlich erreichen, was wir uns zum Ziel gesetzt haben: Die Untersuchung belegt klar, dass es klappt, dass junge und werdende Eltern sich durch unser Angebot sicherer fühlen, weniger Stress haben und entspannter sind. Gerade beim ersten Baby müssen Eltern in die neue Situation erst hereinwachsen, sie haben viele Fragen, es herrscht viel Unsicherheit, Druck und Stress. Den wollen wir rausnehmen, denn Stress ist der Hauptfaktor, um eine Bindung zwischen Eltern und Kindern zu stören. 

Wie schaffen Sie das?

Unser Kurs ist eine Ergänzung zur Geburtsvorbereitung, der Begleitung durch die Hebamme und der Rückbildungsgymnastik, die alle auch sehr wichtig sind. Wir bereiten die Eltern inhaltlich vor und fördern die Vernetzung und den Austausch.

Wie oft treffen Sie sich?

Wir haben vier Treffen vor und zwei nach der Geburt mit verschiedenen Referenten, die von uns geschult wurden. Viermal kommt auch ein Väterreferent dazu, der speziell auf die Fragen der jungen Väter eingeht. Der Kurs beginnt zwischen der 16. und 30. Schwangerschaftswoche und dauert bis in die ersten Lebensmonate des Babys an.

Was sind die Themen?

„Fit für den Start“ will Familien fit machen für den Alltag mit dem Kind. Die Eltern erfahren mehr über gesunde Entwicklung in der Schwangerschaft, über die erste Zeit mit dem Baby, über das Verstehen kindlicher Signale und Veränderungen als Familie. Sie gewinnen Sicherheit im Umgang mit ihrem Kind und können gelassener entscheiden und handeln. Auch rechtliche Themen wie Elterngeld und Elternzeit werden angesprochen.

Wie wichtig ist die Vernetzung der Familien?

Sehr wichtig. Das haben wir gerade in der Corona-Zeit gemerkt. Viele Familien sind total vereinsamt. Unser Kurs konnte zum Glück lange stattfinden und früh wieder starten – mit Maske und Abstand. Zwischendurch haben wir Onlinetreffen organisiert. Dabei haben wir gemerkt, wie sehr die Familien diesen Austausch genutzt und gebraucht haben.

Was bedeutet die Evaluation für Sie?

Wir sind sehr froh, dass wir nun eine Bestätigung mit wissenschaftlicher Grundlage haben, die zeigt, dass dieser Kurs für die werdenden Eltern wichtig ist. Wir hoffen, dass die Krankenkassen den Kurs zukünftig so vielleicht als Präventionskurs im Rahmen der Stressbewältigung anerkennen, denn er wirkt sich präventiv auf die Gesundheit von Eltern und Kindern aus.  

Rund 1000 Familien aus dem Osnabrücker Raum konnten wir seit 2008 erreichen und helfen. Uns ist es wichtig, dass wir durch niedrige Teilnahmegebühren möglichst vielen werdenden Eltern eine Teilnahme ermöglichen können. 

Interview: Astrid Fleute