Außerordentlicher Monat der Weltmission

Wer glaubt, steckt andere an

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Der Papst hat den Oktober 2019 zum außerordentlichen Monat der Weltmission erklärt. Sein Motto ist „Getauft und gesandt: Die Kirche Christi missionarisch in der Welt“. Aber was heißt das konkret für jeden Einzelnen: missionarisch Christ zu sein? 

Foto: kna/Harald Oppitz
Lichter in der Welt: Wer an Gott glaubt, kann andere halten, stärken, ermutigen. Foto: kna/Harald Oppitz


Papst Franziskus beschreibt das Christsein als einen Zustand permanenter Mission. Er sagt: „Wir sind auf dieser Welt, um Licht zu bringen, zu segnen, zu beleben, aufzurichten, zu heilen, zu befreien.“ Nicht nur in der Ferne, auch hier, ganz in unserer Nähe. Wie kann das gehen: dem Auftrag des Papstes heute gerecht zu werden? Wie kann ich es schaffen, als Christ Mut und Hoffnung in die Welt zu bringen, wenn sie von ihren Problemen erdrückt zu werden droht? Und wenn ich mich manchmal ohnmächtig fühle, im Angesicht von Klimakrise und Kriegen, Armut und Unterdrückung?

Der Papst will uns Christen ermuntern, Antworten auf diese Fragen zu suchen. Deshalb hat er 2019 den jährlichen Missionsmonat Oktober zu einem außerordentlichen Monat der Weltmission erklärt. Dirk Bingener, der Präsident des katholischen Missionswerks missio Aachen, glaubt: „Missionarisch Christ zu sein, hilft aus der Ohnmacht heraus.“ Ein missionarischer Christ, sagt er, ist attraktiv, also: strahlend, froh, optimistisch. Wer ihm begegnet, ist danach etwas froher, mutiger, vielleicht auch getrösteter. Zu strahlen, das heiße nicht, immer gute Laune zu haben. Sondern zu wissen: „Gott ist der Grund meines Lebens – und er trägt mich auch, wenn’s schwer wird.“ 


So leben, wie Jesus es will

Jesu Botschaft zu verkünden, das bedeutet für Bingener zuallererst, sich in seiner Umgebung umzuschauen: Wo werde ich hier als Christ gebraucht? Wo kann ich anderen Menschen dienen? Das kann bei der Arbeit sein, in der Familie, in der Freizeit. Bingener sagt: „Das, was zu tun ist, liegt mir oft direkt vor den Füßen.“ Wer missionarisch Christ sein will, muss also nicht unbedingt an der Supermarktkasse oder an der roten Ampel wildfremden Menschen begeistert aus der Bibel berichten. Sondern er sollte erst einmal so leben, wie Jesus es will. „Menschen können mit ihrer Haltung, ihrem Tun, ihrem ganzen Leben vom Glauben erzählen“, sagt Bingener.

Er glaubt, wenn ich das mache, „dann werden andere gern mit mir zusammen sein“. Vielleicht fragen sie irgendwann: Warum bist du so? Dann kann ich ihnen von meinem Glauben berichten. Wenn ich missionarisch Christ bin, sagt Bingener, dann gibt mir das Halt. Dann weiß ich, dass ich in Gottes Auftrag unterwegs bin, die Welt zu gestalten – und dass ich nicht allein unterwegs bin, sondern in einer Gemeinschaft von Gläubigen. Bingener sagt: „Ich bin davon überzeugt, dass solch ein Glaubenszeugnis ausstrahlt und ansteckt, andere ermutigt.“ 

Natürlich sieht auch der missio-Präsident: „Die Aufgaben, vor denen wir stehen, sind riesig.“ Aber er sagt: „Wir sollten nicht vor diesen Aufgaben fliehen.“ Sondern gemeinsam überlegen, wie wir die Welt verändern können, in vielen kleinen Schritten.

Was ist Ihre persönliche Mission? Das will im Oktober das Hilfswerk missio Aachen wissen. Mitmachen kann jeder und jede unter www.missio-hilft.de/mymission

Andreas Lesch