Der BDKJ unterstützt die Demonstrationen für den Klimaschutz

Werdet wie die Kinder!

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Weltweit gehen junge Leute für den Klimaschutz auf die Straße. Die Demonstrationen seien ein deutliches Zeichen, sagt Dirk Bingener, der Bundespräses des BDKJ: „Wir alle müssen uns von diesem Zeichen berühren lassen.“

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Klare Botschaften: Schüler und Studenten bei einer "Fridays for future"-Demo in Berlin. Foto: pa

Kürzlich nahm Dirk Bingener an der „Fridays for future“-Kundgebung in Köln teil, und was er sah, beeindruckte ihn. Tausende Schüler und Studenten demonstrierten für den Klimaschutz, fast jeder hatte ein selbst gemaltes Plakat dabei. Für Bingener, den Bundespräses des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), ein Beweis dafür, wie intensiv sich die Kinder und Jugendlichen mit ihren Zielen beschäftigt haben – und wie engagiert sie dafür kämpfen: „Das war eine Demonstration im besten Sinne.“
Seit Wochen gehen junge Menschen weltweit freitags auf die Straße statt zur Schule oder in die Universität. Sie fordern von den Politikern, dass sie endlich ernsthaft gegen die Erderhitzung vorgehen. Die Bewegung hat klein begonnen – mit der 16-jährigen Schwedin Greta Thunberg, die seit August 2018 jeden Freitag vor dem Reichstag in Stockholm auftauchte, vor sich ein Plakat mit der Aufschrift „Schulstreik für das Klima“. Mittlerweile haben sich Millionen junge Menschen ihrem Vorbild angeschlossen, sie streiken in mehr als hundert Ländern. 
Die Themen der Demonstranten sind zutiefst christlich. Sie kämpfen für den Erhalt der Schöpfung, für Gerechtigkeit und dafür, dass die Menschen auch in Zukunft in Würde leben können. Und sie kämpfen solidarisch, über alle Grenzen hinweg. Papst Franziskus hat die Streiks gewürdigt. Greta Thunberg ist längst weltweit bekannt. Die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt hat sie gar als Prophetin bezeichnet. Übertrieben? Das Thema der Proteste sei groß, sagt Bingener: „Deswegen sind möglicherweise auch große Vergleiche sinnvoll.“
Wer die demonstrierende Jugend sieht, der darf sich daran erinnern, dass Jesus einst gesagt hat: „Werdet wie die Kinder!“ Was das für uns heute heißt? Bingener sagt: „Die Demonstrationen sind ein deutliches Zeichen. Wir alle müssen uns von diesem Zeichen berühren lassen.“ Der BDKJ-Bundespräses beobachtet: „Die Bewegung hat eine 
enorme Kraft. Sie hat dafür gesorgt, dass das Thema Klimaschutz wieder ganz oben auf der Agenda ist.“ Er hofft, dass die Bewegung noch stärker wird. Er weiß: „Es braucht eine Menge Druck, um Verhaltensänderungen in der Politik und bei jedem persönlich herbeizuführen.“ 


„Ich kann nicht verstehen, dass man die Bewegung kritisiert“
Ablesen lässt sich das schon daran, dass einzelne Politiker die Demonstranten attackieren. FDP-Chef Christian Lindner etwa kritisierte die Proteste während der Unterrichtszeit und befand, Klimaschutz sei eine „Sache für Profis“.
Bingener verteidigt die Demonstranten: „Ich kann nicht verstehen, dass man die Bewegung kritisiert.“ Wichtiger als die Diskussion um die Schulpflicht seien die eigentlichen Ziele der Aktion. Die Politiker sollten den jungen Leuten dankbar sein, dass sie Veränderungen fordern – und dass sie sie der Politik auch zutrauen. Der BDKJ-Bundespräses Bingener betont: „Dass Kinder und Jugendliche von sich aus auf die Straße gehen, dass sie für ihre Ziele sogar einen Eintrag im Klassenbuch riskieren, ist erst mal ein Zeichen. Jetzt müssen die Erwachsenen endlich mal ihre Hausaufgaben machen. Und zwar nicht mit der Note mangelhaft, sondern mit der Note sehr gut.“

Von Andreas Lesch