Fachtag im Bistum Osnabrück

Wie wird die Kirche digital?

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Nicht erst seit Corona wissen wir: Ohne Digitalisierung ist unser Leben heute kaum noch möglich. Das gilt auch für die Kirche. Wenn Gemeinde auch von der persönlichen Begegnung lebt, bietet das Netz doch neue Möglichkeiten.


Mit Stift und Computer: Ohne Digitalisierung kommt heute auch die Kirche nicht mehr aus. Foto: istockphoto/rfranca

„Alle Menschen sind in einer digitalen Lebenswelt unterwegs. Damit entsteht auch eine Anfrage an die Kirche, an die Pastoral“, sagt Fabian Sandkühler. Der Geschäftsführer des Seelsorgeamts organisiert einen Fachtag zum Thema „Digitale Kirche“, der am Donnerstag, 28. April, von 18 bis 21.30 Uhr stattfindet. Passend zum Thema natürlich als digitales Treffen. „Wir müssen uns fragen, wie Seelsorge nicht allein im Kirchenraum, sondern eben auch im digitalen Raum gelingen kann“, sagt Sandkühler. 

Spätestens durch Corona hat es in der Kirche einen Digitalisierungsschub gegeben. Das Streaming von Gottesdiensten, Pfarrbriefe als Newsletter oder Gremiensitzungen per Video sind schon fast zur Normalität geworden. Sie sind Beispiele für Ansätze, durch die bereits Chancen der Digitalität erkannt und genutzt werden. Bei der Beantwortung der Fragen, was davon weiter erhalten werden sollte und welche weiteren Möglichkeiten es gibt, sollen beim Fachtag verschiedene Fachleute helfen. 

Ein Impulsreferat gibt zum Beispiel Andreas Büsch, Professor für Medienpädagogik und Kommunikationswissenschaft in Mainz. Bei einer anschließenden Diskussionsrunde ist neben Bischof Franz-Josef Bode auch Marisa Grummich dabei, Gemeindeassistentin in Geeste, die auch einen Podacast betreibt. Sie wird die „praktische Brille aufsetzen“, wie sie sagt und in der Runde verschiedene Forderungen stellen. Zum Beispiel die, dass in jedem Pastoralteam ein Ansprechpartner benannt wird, der sich um das Digitale kümmert und Schulungen mitmachen kann. Und das müsse nicht immer automatisch der oder die Jüngste im Kreis sein, sagt sie. 

Wie kann Gemeinde im Netz aussehen?

Mit dabei ist auch Bilal Erkin, Geschäftsführer einer Osnabrücker Digitalisierungsfirma. Er sagt, man müsse Strukturen aufbrechen und eine Strategie erstellen, wenn man Digitales fördern wolle. Seine Firma hat auch schon Moscheegemeinden in dieser Frage beraten, die Organisatoren des Abends erhoffen sich so auch einen Blick über die eigene Religion hinaus.

Die „AG Digitale Kirche“, die den Abend vorbereitet, hat sich weitere Fragen gestellt, die auf der Homepage des Bistums zusammengefasst sind: Wie können die kirchlichen Grundvollzüge im Digitalen authentisch gelebt werden? Wie kann Gemeinde im Netz aussehen und was bedeutet das für kirchliche Strukturen und Hierarchien? Welche Anfragen an das bisherige Kirchenbild bringt die Digitalität mit sich? Wo liegen Chancen? Wie können Freiräume kreativ genutzt und mit innovativen Formen gefüllt werden? Was heißt das für die Erreichbarkeit von (neuen) Zielgruppen?

Die Arbeitsgruppe will mit einem Konzeptpapier konkrete Orientierungs- und Starthilfen anbieten. Dazu wird es am 18. Mai als Folgeveranstaltung eine Tagung mit Workshops (BarCamp) im Haus Maria Frieden in Rulle geben.

Matthias Petersen 

Anmeldung zum Fachtag am 28. April unter diesem Link. Infos zur Digitalisierung im Bistum gibt es hier: www.bistum-osnabrueck.de/digitale-kirche/