Priesterweihe im Bistum Fulda
"Wir lassen uns in den Dienst Christi nehmen"

Foto: Bistum Fulda
Marcel Krawietz, Daniel Schier und Andreas Szumski (v.l.) mit Bischof Gerber.
Priestersein heute bedeute nicht Absicherung, sondern Vertrauen, sagte Gerber in seiner Predigt im Pontifikalamt. Vertrauen, dass Gott führt, auch wenn der Weg nicht sichtbar ist. Und es bedeute, die Augen offenzuhalten für das Licht, das Christus in jeden Menschen legt. „", der im Hier und Heute und ganz konkret handelt“, so Gerber. „Das bedeutet Ehrfurcht vor dem anderen Menschen und vor seiner Geschichte – denn ich kann am anderen lernen, wie Jesus Christus heute handelt.“
Dabei unterstrich der Bischof die Bedeutung der Demut. Priesterlicher Dienst geschehe nicht aus eigener Kraft. In einer Zeit, die zunehmend von Planbarkeit, Kontrolle und Machbarkeit geprägt ist, sei dies eine grundlegende geistliche Haltung: sich dem Handeln Christi zu öffnen, das oft verborgen, leise und unverfügbar geschieht. Der Priester führe Menschen zu Jesus – aber nicht als Hauptakteur. Das eigentliche Handeln komme von Christus selbst.
Für ihre Kaplanszeit werden die drei Neupriester in den Pfarreien arbeiten, in denen sie ihr Diakonat verbracht haben: Andreas Szumski bleibt im Süden des Bistums, in der Pfarrei Erlöser der Welt in Bruchköbel. Marcel Krawietz wirkt weiter in der Pfarrei Hessisches Kegelspiel unweit der Grenze zu Thüringen. Und Daniel Schier bleibt den Katholikinnen und Katholiken der Pfarrei Sankt Familia in Kassel ganz im Norden des Bistums erhalten. So steuern die drei bekannte Häfen an. Dennoch: Priestersein heute sei ein Weg ins Unbekannte, sagte Bischof Gerber in seiner Predigt. Es sei aber ein Weg, der geprägt ist von der Offenheit für das Wirken Jesu Christi.
Auf diesem Weg helfen Daniel Schier, Marcel Krawietz und Andreas Szumski ihre bisherigen Erfahrungen in den Pfarreien und ihre Vorbilder: Marcel Krawietz denkt gerne zurück an die Begegnung mit einem Franziskanerpater in seiner Kindheit. Dieser habe ihn zutiefst beeindruckt durch seine strahlende Lebensfreude. „Da habe ich mir gedacht: So ein Lachen will ich auch haben!“ Bei der Frage nach denjenigen Menschen, die ihn als Vorbild geprägt haben, benennt Daniel Schier den aus seinem Heimatort stammenden Glaubenszeugen Pfarrer Joseph Müller, einen entschiedenen Gegner des Nationalsozialismus, der 1944 hingerichtet wurde. Andreas Szumski wiederum ist geprägt durch seinen ehemaligen Gudensberger Heimatpfarrer, der ihn als Messdiener sehr beeindruckt hat. Dieser sei ein Vorbild für ihn, wie auch viele andere Priester im Bistum. (km)
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