Finanzen Bistum Osnabrück

Wo das Geld der Gläubigen bleibt

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Immer im Herbst stellt das Bistum Osnabrück seine Finanzen vor. Eine „größtmögliche Offenheit“ ist Generalvikar Theo Paul dabei wichtig. Die genauen Zahlen und Bilanzen sind jetzt auch online einzusehen.


Weise Planung: Das Bistum will keine finanziellen Lasten auf
spätere Generationen verschieben. Foto: Matthias Petersen

Diese Transparenz ist für Finanzdirektor Joachim Schnieders mittlerweile Routine. „Es ist das Geld der Gläubigen, die seit Jahrhunderten die Kirche in unserer Region tragen. (...) Darüber wollen wir gerne und vorbehaltlos Rechenschaft ablegen“, schreibt er in seinem Vorwort zum Finanzbericht 2018, den das Bistum Osnabrück jetzt veröffentlicht hat. Zum sechsten Mal legt das Bistum nun seine Zahlen und Fakten offen, lässt sich in die Bücher schauen. Dazu gebe es angesichts des weitergehenden Vertrauensverlustes in der Kirche für ihn „keine Alternative“, so Schnieders.  

Die Bilanz des Bistums belief sich demnach Ende 2018 auf 307,1 Millionen Euro. Der größte Teil davon (177,6 Millionen Euro) sind Finanzanlagen wie Wertpapiere. Gegenüber 2017 ist die Bilanzsumme (das Vermögen) erheblich gewachsen: um 100 Millionen Euro. Grund dafür ist, dass mit 2018 die Bilanzierung der Schulimmobilien wie schon zuvor die Pensionsverpflichtungen von der Schulstiftung auf das Bistum übergegangen ist.

Der Jahresbericht enthält die Finanzen für das Bistum, den Bischöflichen Stuhl und das Domkapitel. Insgesamt 190 Millionen Euro hatte das Bistum 2018 für seine Zwecke zur Verfügung, bei 183 Millionen Euro Ausgaben war am Ende ein Überschuss von 7,1 Millionen Euro in der Kasse. Der Bischöfliche Stuhl hat eine Bilanzsumme von 105,4 Millionen Euro – 2,3 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Zu seinen Aufgaben gehört die Unterstützung für junge und alte Menschen, die durch Krankheit, Behinderung oder soziale Vernachlässigung benachteiligt sind, zum Beispiel in der „Don Bosco katholische Jugendhilfe“ und der „Wärmestube“ für Obdachlose in Osnabrück.

Als dritte Körperschaft öffentlichen Rechts hat das Domkapitel ein Bilanzvolumen von 12,2 Millionen Euro, (90 000 Euro weniger als 2017). Zum Domkapitel zählen Priester, die den Bischof unterstützen. Hauptaufgabe  ist die Sorge um die Domkirche.

Nach Angaben des Finanzdirektors werden die Jahresabschlüsse der Körperschaften von unabhängigen Wirtschaftsprüfern geprüft. Der Umgang mit den Finanzmitteln sei geprägt von der „klaren Zielvorstellung“, finanzielle Lasten nicht auf spätere Generationen zu verschieben, betont er. (bpo/afl)

Ausführliche Informationen zu den Finanzen: www.bistum-­osnabrueck.de/finanzen