Krankenwohnung für Obdachlose gesegnet

Wohin bei Grippe?

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Obdachlose auf der Durchreise müssen ihre Übernachtungsstellen oft nach ein, zwei Tagen Aufenthalt wieder verlassen. Aber was tun, wenn man die Grippe hat? Wer krank ist, kann sich in einer Wohnung in Bersenbrück länger ausruhen.


Pfarrer Jan-Wilhelm Witte (Pfarreiengemeinschaft Hasegrund) und Pastorin Christina Richter segneten die Wohnung. Foto: Thomas Osterfeld

Die neue Krankenwohnung und zwei neue Übergangswohnungen in einem vom Stephanswerk errichteten Neubau an der Bürgermeister-Kreke-Straße wurden jetzt eingesegnet. Die Krankenwohnung ist ein Modellprojekt für Wohnungslose im ländlichen Raum, die hier ihre Krankheiten auskurieren können. Sie war bislang in Ankum angesiedelt.

Hinzu kommen zwei neue Übergangswohnungen, in denen Obdachlose ein Zuhause auf Zeit finden. Günter Sandfort, stellvertretender Caritasdirektor sagte, er freue sich über die neuen Wohnungen, aber auch darüber, dass die Wohnungslosenhilfe der Caritas schon seit über 35 Jahren bestehe. „Diese  langjährige Unterstützung von Menschen ohne Obdach liegt uns sehr am Herzen“, betonte Sandfort.

Sonja Korosa von der Wohnungslosenhilfe der Caritas sagte: „Die direkte Anbindung der Wohnung an die Caritas-Beratungsstelle wird positive Effekte haben – sowohl für die Krankenwohnung als auch für die Klienten der neuen Übergangswohnungen. Die Wege sind kürzer und vereinfachen den  Kontakt untereinander. Außerdem können Klienten selbstständig die Küche in der Beratungsstelle aufsuchen, soziale Kontakte knüpfen, mal einen Kaffee gemeinsam trinken und damit ein bisschen der Einsamkeit entkommen, die das Leben auf der Straße oft mit sich bringt.“  

Caritas mietet Übergangswohnungen

Nach der Einsegnung der neuen Räumlichkeiten durch Pfarrer Jan Wilhelm Witte von der Pfarreiengemeinschaft Hasegrund in Bersenbrück und Pastorin Christina Richter von der St.-Petrus-Gemeinde in Quakenbrück wurde mit den Klienten gefeiert. Die Wohnungslosenhilfe hatte für den Nachmittag eine Tierärztin, eine Allgemeinmedizinerin sowie eine Friseurin eingeladen. Sie standen den Klienten zur Behandlung sowie zum Haareschneiden zur Verfügung.

Der Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Osnabrück unterhält zehn Übergangswohnungen in Ankum, Fürstenau, Bersenbrück und Quakenbrück. Die Übergangswohnungen werden vom  Caritasverband angemietet und an dann ehemalige Wohnungslose weitervermietet.

Monika Schnellhammer, Geschäftsführerin des Caritasverbandes für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, sagte:  „Wir übernehmen die Kommunikation mit dem Vermieter und unterstützen die ehemaligen Obdachlosen in ihrem neuen Wohnumfeld. Ziel ist, ein eigenständiges Leben zu ermöglichen.“   

In der Ambulanten Hilfe in Bersenbrück wurden im vorigen  Jahr 29 Personen langfristig unterstützt, 100 wurden beraten. In der Krankenwohnung in Ankum wurden 22 Klienten seit Bestehen Ende 2017 betreut. (kb)