Sanierung der Harener Kirche

XXL-Puzzle für den „Emsland-Dom"

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Christel Honnigfort puzzelt für ihr Leben gern – und am liebsten gleich ganz große Bilder. Mit ihrem jüngsten Werk hat sie Spenden für die Sanierung der Harener Kirche gesammelt. 34 000 Euro sind dabeizusammen gekommen.


Wie ein großer Teppich: 20 000 Teilchen hat Christel Honnigfort zu diesem farbenfrohen Puzzle zusammengelegt. Es soll künftig in der katholischen Bücherei in Haren hängen. Foto: Petra Diek-Münchow

Das ist kein Teppich, der im Wohnzimmer der Harener Familie Honnigfort liegt – sondern ein Puzzle mit etwa 20 000 Teilchen. Wenn Besucher zur Couchgarnitur gehen wollen, müssen sie aufpassen, dass sie nicht auf das 3,10 Meter breite und 2,15 Meter hohe Bild eines „magischen Bücherregals“ treten. Schon immer hat Christel Honnigfort gern gepuzzelt, vor allem an Herbst- und Winterabenden. „Das entspannt mich“, sagt die 53-Jährige. Statt vor den Fernseher setzt sie sich lieber an den langen Esstisch und legt bei einer schönen Tasse Tee los.  Einige ihrer Werke hängen im Flur, andere hat sie verschenkt.

Aber dieses XXL-Puzzle hat die Harenerin für die Sanierung der St.-Martinus-Kirche gemacht, die wegen ihrer hohen Kuppel auch „Emsland-Dom“ genannt wird. Von ihrem Mann Thomas, der als stellvertretender Vorsitzender im Kirchenvorstand sitzt, weiß sie viel über dieses Projekt. 2,5 Millionen Euro wird es kosten, alle Schäden bis zum Spätsommer zu beseitigen. Die Harener Gemeinde muss selbst 450 000 Euro dafür aufbringen. „Und da will ich ein bisschen mithelfen“, sagt Christel Honnigfort.

Also schrieb sie gut 70 Firmen und Einrichtungen aus der Region Haren an und fragte, ob sie die Restaurierung mit einer Spende unterstützen möchten. Dafür bekommen die Betriebe Werbelogos in Form von kleinen Puzzles, die am Ende das fertige Bild wie einen Rahmen umspannen. Die Resonanz auf ihren Vorschlag hat Honnigfort überrascht. „34 000 Euro sind damit zusammengekommen. Damit hätte ich nie gerechnet.“ Auch Pfarrer Günter Bültel ist begeistert von dieser Aktion. „Das ist eine originelle Idee und hat hier bei uns in der Gemeinde einen großen Schub für das Projekt gegeben.“

88 Abende für das „magische Bücherregal“

88 Abende hat die 53-Jährige für das Puzzle gebraucht – umgerechnet etwa 220 bis 260 Stunden. Das fertige Werk soll nun aber nicht in der Versenkung verschwinden, sondern öffentlich ausgestellt werden. Und zwar im neuen Gemeindezentrum von St. Martinus, das in diesen Monaten direkt gegenüber der Kirche gebaut wird. Im Mai soll das Haus fertig sein und dann auch die katholische Bücherei beherbergen. Dort wird das Puzzle aufgehängt. Die Kinder werden sich an dem „magischen Bücherregal“ vermutlich kaum sattsehen können. Der britische Künstler Colin Thompson hat darin überall winzige Feen, zauberhafte Tiere und viele kuriose Gegenstände versteckt. „Dabei war er farbenblind“, sagt Christel Honnigfort.

Die Harenerin hat schon das nächste XXL-Puzzle in Arbeit. „Es heißt „Travel around the World“, zeigt bekannte Sehenswürdigkeiten und gilt mit 48 000 Teilchen als derzeit größtes Puzzle der Welt. Auch damit will sie wieder Spenden bei Firmen und Privatleuten einwerben, dieses Mal für das Meppener St.-Vitus-Werk für Menschen mit Behinderungen und den Krebsfond am Meppener Krankenhaus. Dort wird das Werk voraussichtlich ab Sommer gezeigt. Bis dahin ist das Puzzle fertig, ganz sicher.

Petra Diek-Münchow

Wer Vitus-Werk und Krebsfond durch das Puzzlep  rojekt mit einer Spende unterstützen und sich dafür ein Werbelogo reservieren möchte, kann sich per E-Mail melden: christel.honnigfort@t-online.de