Katholisches Schulzentrum „St. Elisabeth“ Leinefelde

Der Countdown läuft

Grundsteinlegung des katholischen Schulzentrums in Leinefelde

Fotos: Gregor Mühlhaus

Auch Schülersprecherin Elisa Orlob half bei der Grundsteinlegung.

In Leinefelde legte Bischof Ulrich Neymeyr den Grundstein für das katholische Schulzentrum St. Elisabeth. Kritiker befürchten, dass das Projekt zu viel Geld verschlingt. Die Besucher der Grundsteinlegung hingegen freuen sich darauf, dass die Schule in zwei Jahren eröffnen kann – die ersten Eltern haben ihre Kinder bereits angemeldet.

Es ist das größte Bauprojekt des Bistums Erfurt in seiner Geschichte. Das neue katholische Schulzentrum in der Leinefelder Südstadt soll zum Beginn des Schuljahres 2027/28 bezugsfertig sein. So jedenfalls sehen es die Planungen vor, die von den Bauverantwortlichen bei der Grundsteinlegung während eines Festakts auf der Baustelle vorgestellt wurden.

„Der Neubau des katholischen Schulzentrums St. Elisabeth in Leinefelde stemmt sich gegen die Notwendigkeiten der Zeit. Auch im Bistum Erfurt ist die Zahl der Kirchenmitglieder rückläufig. Trotzdem bauen wir eine neue Schule, es ist die größte Investition in der Geschichte unseres jungen Bistums“, begann Bischof Ulrich Neymeyr seine Festrede. Es ermutige ihn, dass schon jetzt der Zuspruch für das neue Bildungshaus unverkennbar sei. Viele Eltern meldeten ihre Kinder bereits an der Schule an, obwohl das Gebäude erst in gut zwei Jahren bezogen werden könne, sagte Neymeyr. „Für das neue Schuljahr an der bisherigen Bergschule in Heiligenstadt wurden zum ersten Mal so viele Kinder angemeldet, dass wir nicht alle aufnehmen konnten.“ 

Dann wandte sich der Generalvikar des Bistums, Dominik Trost, den Gästen zu. Als er erfahren habe, dass das Bistum in Leinefelde eine neue Schule bauen wolle, habe sich in ihm große Skepsis und Widerstand geregt. Er habe sich die Frage gestellt: „Wollen wir wirklich so viel Geld in die Hand nehmen“? Schließlich habe sich seine Skepsis gelegt, so Trost. „Eins bleibt aber. Dieses Projekt ist aktuell das heißeste und emotionalste Thema auf meinem Schreibtisch“, so der Generalvikar weiter. Was bleibe sei, ob die Kritiker recht behielten, die die Schule als goldenes Kalb und Millionengrab des Bistums bezeichneten oder ob die Befürworter Recht haben, die meinten, dass das Vorhaben mit Freude und Zustimmung angenommen werde. Er werde alles mit dem Bischof dafür tun, damit letzteres zutreffe, sagte Trost.

Grundstein des katholischen Schulzentrums LeinefeldeSchließlich hatte Bischof Neymeyr die Ehre, die Zeitkapsel, die in den Grundstein eingelassen wurde, zu segnen. In der röhrenförmigen Kapsel sind außer Bauplänen und Fotos eine aktuelle Tageszeitung und Münzen.

Das noch bestehende Gymnasium „St. Elisabeth“ in Heiligenstadt – die Bergschule – ist von der Größe her an seine Kapazitätsgrenze angelangt. Obendrein gibt es im Heiligenstädter Schulkomplex noch eine Berufsschule und nebenan einen katholischen Kindergarten. Die neue Schule wird 14 000 Quadratmeter umfassen und auch einen Realschulzweig beherbergen.

Hans-Peter Kaes, der Direktor des katholischen Gymnasiums sagte, er sei dankbar und beeindruckt. Sein Dank gelte dem Bistum. „Viele Rädchen mussten gedreht werden, um in verantworteter Weise sagen zu können: Wir entscheiden uns gegen den Trend anderer Bistümer. Wir bauen sogar eine Verbundschule. Wir investieren in erheblichem Umfang in dieses Vorhaben.“

Gregor Mühlhaus