St. Peter und Paul Großammensleben erscheint in der MDR Serie "Himmlische Helfer"

Vom Sportreporter zur Kirchenmaus

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Norbert Müller wird beim Arbeitseinsatz vom MDR gefilmt
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Fotos: Johanna Marin

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Norbert Müller beim Aufräumen des Kirchengrundstücks - diesmal in Begleitung einer Kamera.

MDR-Reporter Ingmar Leue hat die Serie „Himmlische Helfer“ ins Leben gerufen. Er besuchte auch die Pfarrei St. Peter und Paul in Groß Ammensleben, um über Menschen zu berichten, die sich Woche für Woche für ihre Kirchengemeinde einsetzen.

Eine Bekehrungsgeschichte ist es nicht. Der MDR-Reporter Ingmar Leue hat mit Glaube nicht viel am Hut, erzählt er und brummt: „Das gebe ich ehrlich zu.“ Als er aber im Bauch einer riesigen Orgel stand, dachte der Sportreporter bei sich, dass es doch eigentlich ein Guiness Buch der Kirchenrekorde geben müsste: der höchste Turm, die größte Orgel, die schwerste Glocke… Dazu ist es dann doch nicht gekommen, denn Leue findet die Menschen, die sich um Kirchen kümmern, spannender als die Gebäude selbst. Deshalb haben er und seine Frau Tanja Ries die MDR-Serie „Himmlische Helfer“ gedreht. Vierminütige Videos, die dokumentieren, wie Menschen ehrenamtlich das Leben in ihren Kirchen aufrechterhalten. In der zweiten Staffel taucht auch die katholische Gemeinde St. Peter und Paul aus Groß Ammensleben auf.

Für die erste Staffel hat Ingmar Leue die Kirchengemeinden noch selbst angefragt, danach war der Rücklauf so gut, dass ihn inzwischen Anfragen von Gemeinden erreichen. So auch vom Bistum Magdeburg, das sich wunderte, wieso die bisher gezeigten „Himmlischen Helfer“ ausschließlich evangelisch waren. „Na, dann schlagen Sie mir was vor“, war die Reaktion des Reporters. So fiel die Wahl auf St. Peter und Paul.

Alltägliche Arbeit vor der Kamera

Robust und mit ihren geschwungenen Strebebögen und Turmspitzen gleichzeitig filigran steht die ehemalige Klosterkirche aus hellem Bruchstein am Dorfeingang. Damit sie einladend bleibt, kümmert sich die Kolpingsfamilie hier um das Gelände, befreit die Wege und Rinnen von Laub und hält instand, was der Instandhaltung bedarf, sagt Karl Theuerkauf. Der Rentner gehört seit langem der Kolpingsfamilie an. Er und sein Neffe Norbert Müller lassen sich diesmal bei der Arbeit vom Filmteam des MDR über die Schulter schauen und berichten Ingmar Leue vom Gemeindeleben. Sonntags kommen rund fünfzig Gläubige aus dem Pfarrgebiet zur Messe und auch die evangelische Gemeinde feiert hier Gottesdienst. Für das persönliche Gebet zwischendurch steht die vor einigen Jahren renovierte Kirche täglich offen.

Dreharbeiten in St. Peter und Paul
Ingmar Leue (mitte) und sein Tonmann (links) interviewen Chorleiter Michael Löderbusch.

Stefan Albrecht vom Förderverein erzählt von der Renovierung, 2014 bis 2017. Der Liederverein Sachsen-Anhalt, das Bistum Magdeburg und Spenden aus der Gemeinde haben sie ermöglicht. Außerdem singt er mit über vierzig weiteren Sängern im ökumenischen Chor von St. Peter und Paul. Wie er sich auf den Besuch des MDR vorbereitet hat? „Gar nicht“, lacht er, „ich stand gerade im Bad, als der Anruf kam, ob ich herkommen könnte.“

Chorleiter Michael Löderbusch ist ebenfalls bei den Dreharbeiten dabei. Ingmar Leue möchte ihn später bei der Chorprobe filmen, vorher wird er aber interviewt und amüsiert sich über das MDR-Team, das vertrauensselig ihr Auto mit teurem Equipment offen vor der Kirche stehen lässt. „Ach“, zuckt Ingmar Leue nur mit den Schultern, „vor einer Kirche klaut erfahrungsgemäß keiner was.“

Auch wenn die Produktion aufwendiger ist als seine anderen Projekte, genießt der Sportreporter die Abwechslung von seinem sonst eher hektischen Alltagsgeschäft. Deshalb hofft er auch, in eine dritte Staffel gehen zu können und den Menschen, die Kirche ausmachen, weiterhin ein Gesicht zu geben. Vielleicht ist Ingmar Leue damit ja auch ein bisschen „Himmlischer Helfer“.

Johanna Marin

Die Serie „Himmlische Helfer“ finden Sie online in der MDR Mediathek. Aktuelle Folgen laufen in der Sendung „Sachsen-Anhalt heute“.